Ja was erwartet man von einem Botschafter der "modernen" Ukraine? Er sagt das was in der Ukraine allgemein gültig ist und auch in Schulbüchern steht bzw. er leugnet das was in Ukrainischen Schulbüchern geleugnet oder gänzlich verschwiegen wird.
Denn die Verteidigung der Banderisten ist nach den Maidan-Unruhen von 2014 gesellschaftlicher Konsens geworden.
Sehen wir doch den Tatsachen ins Gesicht. Es gibt in der heutigen Ukraine einen stark ausgeprägten Personenkult um Stepan Bandera auf höchster Staatsebene. Stepan Bandera gilt in der Ukraine als der "Vater der Nation" und hat den Status des wichtigsten Nationalhelden. Ihm werden Denkmäler aufgestellt. In jeder größeren Stadt in der Westukraine gibt es einen Bandera Denkmal und ein Bandera Museum. Nach ihm werden Hauptstraßen, Parks und öffentliche Plätze benannt. Sein Geburtstag gilt in der Ukraine als Nationalfeiertag und wird öffentlich mit Fakelmärschen gefeiert.
Hier sind zum Beispiel Bilder aus dem Ukrainischen Fernsehen wie das abläuft.
https://www.youtube.com/watch?v=bqKpEz1436Q
https://www.youtube.com/watch?v=tdhdlZVXMJw
Daher ist es wirklich nicht verwunderlich, dass der Botschafter der Ukraine sich der Distanzierung verweigert. Das wird auch von Melnyks Nachfolger kaum zu erwarten sein. Dafür hätte man in der Ukraine kein Verständnis.
Es gibt aber, wenn man es genau nimmt, keinen gesellschaftlichen Konsens. Bei weitem nicht Alle Ukrainer sind Banderisten. Insbesondere bei russischstämmigen Ukrainern, welche immerhin etwa 1/3 der Bevölkerung ausmachen wird Bandera äußerst kritisch gesehen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.07.2022 16:43).