pk schrieb am 22.04.2021 17:28:
... nur soweit sie sich zur Generierung von Profiten eignet. Der wirklich pikante Punkt daran ist, dass sich unter Umständen eine schöne chronische Erkrankung mit viel Medikamentenbedarf noch viel, viel besser zur Profitgenerierung eignet.
Sie begehen hier den Fehlschluß den schon Bastiat beschrieb:
https://en.wikipedia.org/wiki/Parable_of_the_broken_window
https://de.wikipedia.org/wiki/Parabel_vom_zerbrochenen_Fenster
Die Profite des Medizinsystems sind Abzug vom Profit des Gesamtkapitals.
Das ist der fundamentale Zielkonflikt der kapitalistischen Gesellschaft. Sie ist optimiert für die Maximierung der Tauschwerte.
Da steht halt das Medizinkapital gegen den Rest der Kapitalien.
Was soll das bedeuten: Maximierung der Tauschwerte? Gegenstandsloser Fasel?
Betrug als Mehrwertquelle? Mehr und Minder canceln sich auf Systemebene.
Die Aneignung von Mehrwert basiert eben nicht auf Betrug ("gerechter Lohn").
(Das ist das Märchen vom "funktionierenden Kapitalismus. Welche Funktion?
Nicht: Produktion von Gütern. Sondern: Geldvermehrung als Selbstzweck.)
Sondern auf Privateigentum.
Worums geht ist Profit, aus Vorschuß mach Überschuß, aus Geld mehr Geld.
Wie kann überhaupt Geld mehr werden?
Von selber wirds ned mehr.
Auch ned dadurch daß ma's verleiht,
An und für sich kann Geld nur mehr werden, wenn mans in einen produktiven Prozeß steckt in dem ein Plus entsteht das bei erfolgreichem Verkauf mehr Geld bringt.
Schäden und deren Reparatur sind kein solcher Prozeß auf Systemebene sondern konträr laufendes Moment. Genau hier will Politik steuern daß Schaden nicht zu viel wird.
Läßt man das Virus laufen wirds teuer,¹ würgt man das produktive Kapital auch.
¹ Nicht nur Medizinkosten, auch ausgefallene Arbeitszeit. Das Kapital kommt zwar ohne persönliche Eigentumskapitalisten aus, aber ohne Proletariat gibts gar keinen Profit.
Insofern versucht die Politik den Mittelweg.
Leider tut sie das wie ein besoffener Autofahrer mit erratischen Lenkbewegungen.
Die bürgerliche Theorie vom Kapitalismus will den zwar steuerbar machen aber bislang hat die Theorie immer was übersehen was in der nächsten Krise schlagend wurde.
(Die Finanzkrise 2007/8 hätte lt. Theorie nur alle 3 Universumsalter auftreten können)
Genau dann hat die Politik kein anderes Mittel mehr als ausgefallenen Profit durch frisches Geld zu ersetzen.
Eine nicht wahnsinnige Gesellschaft würde ihre Wirtschaft aber auf nachhaltigen gesellschaftlichen Nutzwert optimieren.
Aller weiterer Irrsinn lässt sich aus dieser simplen Beobachtung ableiten.
Kapitalismus ist unvernünftig.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.04.2021 19:23).