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  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Inflation ist die perfideste Form der Umverteilung von unten nach oben

Betroffen sind vor allem diejenigen, die einerseits von der vor allem durch steigende Wohnungskosten und Lebensmittelpreise getriebenen Inflation am stärksten betroffen sind. Andererseits sind dies auch die Gruppen, die am wenigsten eine Kompensation der Inflation durch steigendes Einkommen erwarten können, weil sie keinen Zugang zu massgeblichen Entscheidungsträgern haben, keine starken Gewerkschaften ihre Interessen vertreten usw. .

Es sind in Deutschland vor allem die Transferleistungs-Bezieher, also (Klein-)Rentner, Alleinerziehende, Erwerbsunfähige u. -beeinträchtigte. Aber natürlich, trotz geplanter Mindestlohnerhöhung, sind es auch die meisten prekär Beschäftigten.

Und auch im Hinblick auf den sog. Notgroschen, den sicher auch ein Teil dieser Menschen hält, sind sie benachteiligt. Denn dieser "Notgroschen" liegt auf dem Girokonto oder dem einfachen Sparkonto und wird allmählich weg-inflationiert. Demgegenüber verfügen Menschen mit höherem Einkommen oftmals über Finanzanlagen (Aktien, Immobilien, Fondsanteile), die Inflations-geschützt sind.

P.S.: Vom "heroischen Schuldenabbau" in der Eurozone via EZB-Nullzins hat der Autor offenbar nur geträumt. Die Staatsschuldenquote wichtiger Südländer wie Griechenland, Spanien, Italien und Frankreich stieg zwischen 2012 und dem Vor-Corona-Jahr 2019 weiter an. Griechenland hat 2020, als in allen Euroländern die Staatsschuldenquote nochmals deutlich anstieg, eine Quote von über 200 % des BIP erreicht. Über 100% liegen aktuell ausser Portugal alle Südländer, und dies, obwohl mittels des EU-Wiederaufbaufonds ein gehöriger Teil der neuen Kredite erst gar nicht mehr auf die Staatsschuldenquote angerechnet wird.

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