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  • Axel Farr

995 Beiträge seit 06.05.2002

Worum es wirklich geht - und warum dieser Krieg (noch nicht) verhandelbar ist

Der Krieg hat aus russischer Sicht zwei Ziele:

1. "Entnazifizierung" der Ukraine. Russland benutzt dieses (leider immer noch nicht negativ besetzte) Wort, um damit den geplanten Völkermord an der Ukraine zu kaschieren.

2. Die Ukraine hat relativ dicht nebeneinander riesige Eisenerzvorkommen und riesige Kohlevorkommen, beides essentiell für die Schwerdustrie (Stahlgewinnung). Mit dem Zerfall der Sowjetunion hat die russische Wirtschaft diese Quelle von Stahl verloren.

Dass der Krieg geführt wird, um das ukrainische Volk zu vernichten zeigt sich an vielen Ausprägungen. Waisenhäuser werden vor einem geplanten Rückzug "geplündert", Kinder ihren Eltern entzogen und zur Adoption freigegeben, Schulbücher auf Ukrainisch eingezogen und durch Bücher in russischer Sprache ersetzt. Menschen in den besetzten Gebieten gezwungen, den russischen Pass anzunehmen. Ukrainische Kriegsgefangene in Russland werden mit Essensentzug schikaniert und misshandelt, wenn sie sich weigern, auf Russisch mit den Bewachern zu kommunizieren (Russisch und Ukrainisch sind sich deutlich näher als z.B. Deutsch und Englisch, es ist so als ob ein Bayer sich nicht nach Hamburg wagen dürfte, weil er dort sonst grundsätzlich verprügelt würde).

Dass auch die Eisenerzvorkommen in Saporischja eine Rolle spielen sieht man daran, dass Russland vor Friedensverhandlungen explizit ein Rückzug der Ukraine auch aus den nur zu einem geringen Teil besetzten Gebieten der Oblaste Saporischja und Cherson fordert.

Nach meiner Auffassung wird es mit dieser Regierung in Moskau leider keinen Frieden geben. Da kann sich der Rest der Welt noch so sehr anstrengen...

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.06.2024 23:57).

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