shinji-akari schrieb am 25.03.2023 14:10:
Aber warum hasst dann die Ukrainische Armee die 60% Ukrainer dann so , dass sie bereit sind weite Landstriche mit Atommüll zu verseuchen?
Als erstes ist die Vorstellung falsch, daß es sich bei DU-Munition um "Atommüll" handelt.
Ja, DU fällt bei der Produktion von Kernbrennstoff an. Hat aber nichts mit dem zu tun, was gemeinhin als als "Atommüll" bezeichnet wird. Der strahlt nämlich, wegen der kurzen Halbwertszeiten erheblich (tausend bis millionenfach) mehr als DU. DU ist sogar weniger radioaktiv ist als das in der Natur vorkommende Uran, weil ihm der Großteil des stärker radioaktiven Uran-235 entzogen wurde.
Zweitens: die Ukrainische Armee versucht primär, die russischen Truppen aus der Ukraine zu vertreiben oder in der Ukraine zu vernichten. Ich bin auch der Meinung, daß DU ein schlechtes Mittel dafür ist. Allerdings beträgt der natürliche Urangehalt in den oberen 33 cm des Erdbodens pro Quadratkilometer schon etwa 1,5 Tonnen und durch Phosphatdüngung kommen jährlich ca 500 g pro qkm dazu. Ein moderater Einsatz von DU-Munition ist also keine so große Umweltkatastrophe wie es die Formulierung "weite Landstriche mit Atommüll zu verseuchen" darzustellen versucht.
Um es ins Verhältnis zu setzen: Vom Caesium-137, das uns nach Tschernobyl so viel "Spaß" gemacht hat, sind insgesamt 26 kg freigeworden. 230 Gramm(!) davon sind in der damaligen Bundesrepublik Deutschland abgelagert worden.
Gegen 1,5 Tonnen Uran pro Quadratkilometer.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Uran#Vorkommen
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/notfallschutz/notfall/tschernobyl/umweltfolgen.html