Ich vermute, es gibt zwei wesentliche Gründe dafür, daß das nicht in großem Stil gemacht wird:
- fossile Brennstoffe waren billiger, und
- das Recycling braucht verhältnismäßig viel Platz.
Wenn es nur darum geht, das Kohlendioxid wieder zu binden, wären mE Algen das Mittel der Wahl.
Laut https://www.biooekonomie-bw.de/fachbeitrag/aktuell/biomasse-aus-algen-und-vom-grossmarkt-zukunftstraechtiger-ersatz-fuer-fossile-rohstoffe:
Mikroalgen produzieren bis zu 100 Tonnen Trockenmasse pro Hektar und Jahr
Verglichen mit
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1275275/umfrage/treibhausgasbilanz-pro-person/
Eine Person verursacht in Deutschland (Stand 2021) im Durchschnitt jährlich 11,17 Tonnen Treibhausgase in CO2-Äquivalenten. [...] Diese durchschnittliche Treibhausgasbilanz liegt höher als übliche Angaben zu den Pro-Kopf-Emissionen Deutschlands, da sie Emissionen berücksichtigt, die durch den Konsum von im Ausland hergestellten Produkten entstehen. Man spricht auch von einer konsumbasierten CO2-Bilanz (in Abgrenzung zu einer territorial basierten CO2-Bilanz).
Nehmen wir realistisch an, daß das "bis zu" vielleicht eher bei 30 t Trockenmasse je Hektar liegt, und runden den Fußabdruck auf 15 t auf, würde man einen halben Hektar für jede Person benötigen. Das ist schon nicht ganz wenig... Andererseits, wenn man entsprechende Anlagen großflächig zwischen die Offshore-Windparks packt, bleibt vor allem die Frage, wie man die Algentrockenmasse von da kostengünstig zu einer Weiterverarbeitung an Land bringt.
Also warum nicht auch mit dem CO2/Treibstoff für Fahrzeuge, Flugzeuge, Heizungen usw?
Weil es sich noch nicht rechnet. Ansätze gibt es schon:
https://www.biomasse-nutzung.de/algen-energie-kraftstoffe-unternehmen/
Da wird als minimaler Preis für Öl aus Algen 8€ je Liter genannt. Das ist nicht erfreulich, aber immerhin auch nicht mehr völlig unerschwinglich, und eventuell wird es nochmal billiger, wenn man es in großem Stil betreibt und weiter optimiert.