Die Nazis waren ultra-kapitalistisch
Und nicht umsonst war der Erzfeind der Nazis Sozialisten und Kommunisten und die Leute, die man als erstes bekämpft und ermordet hat. Für diese Feindbild auch so viel Support aus dem übrigen Westen.
Das ist ziemlich kruder Unsinn, der nur mit ideologischer Verblendung oder eklatant fehlenden Geschichtskenntnissen oder einer Mischung aus beidem zu erklären ist.
Vielleicht einfach mal Zeitzeugen lesen wie bspw. Denis de Rougemont? Dieser schrieb 1935/36:
„Ich kam mit der Überzeugung aus Paris, der N*tionalsozialismus sei eine ‚rechte’ Bewegung, ein letzter Versuch, den Kapitalismus und die bürgerlichen Privilegien zu retten. (…) Ich begegne vielen Angehörigen des Bürgertums. Ich muss zugeben, dass sie alle gegen das Regime sind. Es ist ein verkleideter Bolschewismus, wiederholen sie (…) Sie beklagen sich darüber, dass alle Reformen zugunsten der Arbeiter und der Bauern erfolgen, dass die Höhe der Steuern sich zu einer Beschlagnahme des Kapitals entwickelt hat und dass das Familienleben zerstört wird, die Autorität der Eltern untergraben wird und die Religion verfälscht, aus dem Erziehungswesen eliminiert und durch tausend heimtückische Mittel methodisch verfolgt wird. (…) Es gelingt mir, ihnen das Geständnis zu entlocken, dass der braune Bolschewismus in ihren Augen weniger schrecklich sei als der rote. Es hat keine Massaker gegeben. Alles geschieht auf fortschrittliche und ordentliche Weise.
Bald werden sie kein Vermögen mehr haben, aber unter den neuen Herren werden sie ihre Titel und Ämter behalten.”„Ihr ‚Nationalismus’ (im bürgerlichen Sinne) ist für sie ein Propagandamittel, ein Mittel, die Rechten zu verführen und dem Ausland Angst zu machen; aber die dahinter stehenden Vorstellungen des Regimes sind der strengste Staatssozialismus, der je erträumt wurde; nicht ein Bourgeois wird das überleben.”
Der Wirtschaftswissenschaftler Ludwig von Mises, Vertreter der „Österreichischen Schule”, einer der bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts, der als Jude in die USA emigrierte, hat schon früh gute ökonomische Argumente für den sozialistischen Charakter der braunen Diktatur vorgetragen. Einer seiner Schüler, der Wirtschaftsprofessor Georg Reisman, führt dazu aus:
„Grund der Annahme, Nazi-Deutschland sei kapitalistisch gewesen, ist die Tatsache, dass die meisten Unternehmen in Nazi-Deutschland formal in privaten Händen verblieben. Mises betont hingegen, dass das Privateigentum an den Produktionsmitteln unter den Nazis nur dem Namen nach existierte, dies Eigentum aber tatsächlich beim Staat lag.
Ich möchte, auch wenn es mit Sicherheit zu Geschrei und wahrscheinlich zu einer Löschung meines Kommentars führen wird, einfach mal den Verbrecher Goeb bels zitieren:
Josef Goeb bels in der Parteizeitung der N. SD. AP „Der Angriff“, 06.12.1931
„Der Idee der N. SD. AP entsprechend sind wir die deutsche Linke (...) Nichts ist uns verhasster als der rechtsstehende, nationale Besitzbürgerblock.“
Auch der Oberverbrecher A.H. äußerte sich zu diesem Thema:
A. H. 1927:
„Wir sind Sozialisten, wir sind Feinde der heutigen kapitalistischen Wirtschaftsordnung für die Ausbeutung der wirtschaftlich Schwachen, mit ihren unlauteren Gehältern, mit ihrer Auswertung eines Menschen nach Reichtum und Besitz, anstatt Verantwortung und Leistung, und wir alle sind entschlossen, dieses System unter allen Bedingungen zu zerstören.”
Also wenn man sich schon zu diesem Thema äußert, verehrter Vorposter, dann bitte auch sachlich und so objektiv wie möglich.
Wenn sich die Nazis selbst als Linke ansahen und das auch wiederholt öffentlich äußerten, dann werden sie gewusst haben, wovon sie sprechen - und da wirkt es einigermaßen lächerlich, wenn mehr als 80 Jahre später jemand kommt und unbedarft behauptet, die hätten ja damals diesbzüglich gelogen ...
Ich möchte nicht versäumen, dazu auch Willy Brandt zu zitieren, der ja wohl unverdächtig ist, jemals ein Nazi gewesen zu sein ...?
Er schreibt 1932:
Willy Brandt 1932:
„Das sozialistische Element im Nationalsozialismus im Denken seiner Gefolgsleute muss von uns erkannt werden.“
Wie wäre es mit einem Zitat von Franz Josef Strauß?
Franz-Josef Strauß 1979:
„Wir werden auch nicht schweigen in dieser Auseinandersetzung, denn schließlich war der Nationalsozialismus auch eine Variante des Sozialismus, und seine große Schwungmasse hat er nicht von dem Strandgut des Ersten Weltkrieges, von den Freikorps, vom verarmten Mittelstand oder vom Bürgertum bezogen. Seine Schwungmasse hat er von den Millionen Sozialisten bezogen, die der SPD damals als Wähler davongelaufen sind.“
Edmund Stoiber dazu:
„Ich habe die Diskussion angefangen. Das Erstaunen in der Öffentlichkeit, als Franz Josef Strauß in Essen diese linken Chaoten als beste Schüler Himmlers bezeichnet hat, war der Ausgangspunkt. Es ist eine hochinteressante Sache, die gemeinsamen Wurzeln zwischen Kommunismus und Nationalsozialismus freizulegen. Die Grenzen sind fließend, und Nationalsozialisten waren nun einmal in erster Linie Sozialisten“.
Hört kein "Linker" gern, ist mir klar.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.02.2022 00:46).