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  • Prof. Dr. Klaus Moegling

312 Beiträge seit 02.05.2019

Den Einfluss der USA in der NATO verringern

Sehr guter Beitrag, der konstruktive Handlungsperspektiven für die NATO nach 75 Jahren eröffnet.
Es wäre hierzu wichtig, den Einfluss der USA innerhalb der NATO zu verringern, damit sie als Sicherheits- und Verteidigungsbündnis zukünftig glaubwürdiger würde. Auch wenn die Erweiterung der NATO strittig ist, könnten neu hinzu kommende Staaten, wie Australien, Neuseeland und Südkorea, einen zusätzlichen Beitrag zur Relativierung der dominanten Machtstellung der USA innerhalb der NATO leisten - zumal dann, wenn die bereits vorhandenen NATO-Staaten selbstbewusster gegenüber den USA auftreten würden. Auch vor dem Hintergrund einer drohenden Trump-Regierung wäre dies u.a. wichtig.
Würde eine machtpolitische Umsteuerung innerhalb der NATO erfolgen, würde sich auch die Wahrscheinlichkeit zu Abrüstungsverhandlungen und Friedensgesprächen, wie im Beitrag als richtige Forderung angesprochen, erhöhen.
Die NATO per se als Angriffsbündnis - trotz vorhandener Verfehlungen - zu diskreditieren halte ich für falsch, da hierbei so getan wird, als wenn eine derartige Institution nicht reformierbar sei und keine Entwicklungsspielräume existierten.
Von einer Erweiterung der NATO um die Ukraine sollte man aber auf lange Zeit Abstand nehmen. Der NATO- Vertrag legt eindeutig fest, dass nur Staaten aufgenommen werden können, welche die Sicherheit der Bündnisstaaten erhöhen. Es führt daher kein Weg an Verhandlungslösungen im Krieg in der Ukraine vorbei, wobei ein NATO-Beitritt der Ukraine kein Verhandlungsgegenstand sein kann. Hier hat der ehemalige US-Präsident Bush jun. 2008 die NATO in eine falsche Richtung bewegt, die es aufzugeben gilt.

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