Haschpappi schrieb am 15.05.2022 10:36:
Immer noch weniger Sicherheit und dafür Angst, klingt nach neoliberalem Erfolgskonzept, wenn auch gut gemeint klingt das in der obigen Idee wenn nicht in Akzeptanz dann doch kompatibel mit dem im Alltag manifestierten Menschenbild, und vor diesem Hintergrund wage ich zu bezweifeln, dass noch mehr davon etwas wie protestierende Massen auf die Strassen zaubern könnte, wohl aber das damit das (These) noch weiter eingeschränkte Urteilsvermögen auf der Strasse wohnt.
Und die Alternative? Die ärmere Hälfte unserer Gesellschaft läuft gerade Gefahr (dauerhaft) in die Armut abzurutschen - von sich verfestigenden Altersarmut ganz zu schweigen.
Hilft es denen und der Gesellschaft, wenn das Leben hierzulande noch viel teurer wird, haben wir um so eher hierzulande protestierende Massen auf den Strassen? Denke nicht, mag mich ja irren, aus Sicht der bereits um ihre Wohnung kämpfenden Betroffenen also Armen aber wohl eher nicht.
Hilft hier der bekannt Spruch: "Jeder ist seines Glückes Schmied" weiter? Hätten die Armen, mittel- und besitzlosen in der Schule nur besser aufgepasst, dann wären sie heute alle im Vorstand bei der deutschen Bank, Börsen-Millionäre oder erfolgreiche Immobilienmarkler & Miethaie ;-)
Haschpappi
Wenn das Leben hierzulande noch viel teurer wird hilft doch derselbe Spruch, einmal zur distanzierten Schuldfeststellung der Gesellschaft in Richtung der ökonomisch Ausgegrenzten, und ebendort als wirksames Instrument zur Einschränkung ihres Urteilsvermögen. Dass das schon längst "von den meisten Bürgern angesichts ihres eingeschränkten Urteilsvermögens akzeptiert" wurde glaube ich mittlerweile auch, halte es allerdings für hinderlich, den Menschen diese Einschränkung als Eigenleistung zu zu schreiben, als hätten sie sich das selber so geschmiedet.