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Avatar von auf_der_hut
  • auf_der_hut

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2008

Re: Völkerrecht für Sieger

Das mag ja alles so sein, aber Russland kann sich darauf nun gar nicht berufen. Es gibt keinen Anspruch auf Gleichbehandlung im Unrecht - selbst wenn man unterstellt, dass es sich überhaupt um vergleichbares Unrecht kandelt. Im Ergebnis soll jetzt die Ukraine für etwas bestraft werden, was der Westen (oder die USA) vor Jahren gemacht haben - und Russland möchte von diesem Unrecht, obwohl es nicht betroffen war, profitieren? Ist das Ihre Auffassung von Recht und Moral?

Für mich klingt das nach billiger Ausrede, Whataboutism und Ablenkungsmanöver und der mangelnden Bereitschaft, Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen. Das ist ein ganz grundsätzliches russisches Defizit von Katyn über MH17 bis Butscha, Russland schießt aus allen Rohren Nebelkerzen für Intelligenzgeminderte oder Leichtgläubige, bis die Wahrheit nur noch als eine von vielen möglichen Versionen erscheint. Russland gibt grundsätzlich niemals etwas zu, es gibt dort auch gar keine kritische Öffentlichkeit, die sich über Schandtaten wie My Lai, Abu Ghuraib, "Collateral Murder" und dergleichen überhaupt aufregen könnte.

Hat Russland denn jemals eine Klage wegen der vermeintlichen Völkerrechtsverstöße des Westens angestrengt? Wenn nein - warum nicht? Vielleicht weil Russland das Ganze genauso am A... vorbeigeht, solange es sich nicht für die eigene Propaganda ausschlachten lässt? Und es Menschenrechte und dergleichen ohnehin für lästiges westliches "Gedöhns" hält?

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