Capybara schrieb am 21.06.2024 09:41:
Russland ist nicht an einem Waffenstillstand interessiert. Es braucht eine formale Anerkennung seiner eroberten Gebiete. Das war 1940 bei Finnland und UdSSR der Fall, bisher haben beide Seiten keine Gebietsansprüche.
Es wäre im Interesse Russlands, eine völkerrechtliche Anerkennung der besetzten Gebiete zu erreichen.
Aber brauchen?
Die Türkei hält auch Nordzypern besetzt. Hat das unser Verhältnis zur Türkei jetzt besonders betrübt? Die sind sogar NATO Partner und teilen also offiziell unsere Werte.
Ich selbst bin der Meinung, dass der Ukrainekrieg Russlands, ungeachtet der völkerrechtlichen Bewertung, ein sehr später Erbfolgekrieg der untergegangenen Sowjetunion ist.
Es hat mehrere solcher Kriege gegeben, von denen einige genau in einem solchen völkerrechtlichen Grauzustand eingefrorener Konflikte steckengeblieben sind.
Das mag für Russland ok sein, für die Bewohner solcher Gebiete wie Südossetien, Abchasien, Transnistrien usw. sind die Lebensbedingungen dagegen miserabel.
Hier wird sich auch der Westen irgendwie entscheiden müssen, wem er die Priorität einräumt, dem Völkerrecht oder dem tatsächlichen Leben der Menschen.
Die Bewohner der Krim wurden mit der Loslösung von der Ukraine sofort sanktioniert und die Wasserversorgung wurde abgeschnitten.
Was soll das? Gibt man damit nicht zu, dass es gerade nicht um die Menschen geht, sondern ausschließlich um das Land selbst?
Aus einer Werteposition heraus betrachtet ist das eine ganz schwache Nummer, Menschen zu bestrafen, für die man vorgibt zu kämpfen.