Der Autor scheint sehr parteiisch die militärische Lage prorussisch zu interpretieren. Aus dem, was man sich in den Medien Zusammenklauen kann, geht doch folgendes Bild hervor:
Rund um Kherson haben die Ukrainer eine große Menge russischen Geräts festgesetzt. Die Menschen könnte man wohl über den Fluß bekommen, das Gerät nicht. Die russischen Soldaten wird man versorgen können, die Bevölkerung wahrscheinlich nicht. Treibstoff und Munition wird sehr rar werden. Bei den Russen. Scheußliche Situation, auch für die Ukraine. Hieran wird sich die Intelligenz der Führungsstäbe messen lassen. Bin gespannt, wie sie es lösen werden.
Im Donbas ist, der Autor schätzt es nicht richtig ein, eine für die Abriegelung der Gegend wichtige Stadt in die Hände der Ukraine gefallen: Izyum. Die angewandte Eroberungsgeschwindigkeit deutet auf motorisierte Verbände hin. Motto: ran, drauf, drüber. Die Flußübergänge wurden nicht verhindert. Wo blieben die "Feuerwalzen", unter der jeder Angriff zusammenbricht?
Mein, zugegebenermaßen laienhafte Interpretation des militärischen Geschehens: zwischen 10000 und 25000 Mann im Raum Kherson paralysiert, jedwede weitere Eroberung oberhalb von Dorfgröße verhindert.
Jetzt kommt reine Spekulation:
Wenn Russland genügend Präzisionswaffen hat und die nicht so eine Chimäre sind wie die Luftwaffe und sie gegen die ukrainische Infrastruktur einsetzen, wird die eigenen grenznahen Aufmarschräume unbrauchbar gemacht. Es wird in Belgorod und Umgebung, sowie entlang der Grenze bis zur Krim keinen Strom mehr geben, keine funktionierende Weiche und kein tragfähige Brücke. Man wird in Russland selbst die Vorzüge von echten Präzisionswaffen am eigenen Infrastrukturleib kennenlernen.
Wenn Russland sich die Ihm gefallenden Oblasten aneignet, sind die Sanktionen auf eine politische Ewigkeit zementiert.
Wenn Russland Atomwaffen einsetzt, gibt es kein Halten mehr. Stegner, Mützenich und Co würden abseviert, Scholz bedeutungslos und die Nato unter anderem Label direkt eingreifen. Offizielles Freiwilligenkorps, oder sowas.
Abschluss:
Jeder erwartet, dass der Krieg im Winter einfriert. Meiner Meinung nach großer, großer Irrtum. Mich würde nicht wundern, wenn ukrainische Infanterie nicht nur in GB ausgebildet wird, sondern überall in Skandinavien. Als Gegner der Ukraine würde ich mich vor dem Winter fürchten. Auch, wenn ich selber viel Erfahrung mit dem Winter hätte. Wahrscheinlich gerade deswegen.