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  • Ignoramus-et-Ignorabimus

mehr als 1000 Beiträge seit 07.11.2017

Re: Ganz so einfach ist es nicht.

Norbert Münster schrieb am 20.09.2022 14:53:

Karl Sten schrieb am 20.09.2022 14:45:

Norbert Münster schrieb am 20.09.2022 14:23:

Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 20.09.2022 14:04:

der Zorn hat genau seinen Job als Generalinspekteur der deutschen Bundeswehr gemacht, indem er darauf hingewiessen hat, dass die Unterstützung der Ukraine nicht auf Kosten der Bündnisverteidigung gehen kann, und auch nicht zu einer Kannibalisierung der Bundeswehr führen darf.

Und um das zu verdeutlichen hat er eben mögliche Angriffsvektoren der russsischen Armee auf Bündnisgebiet aufgezeigt, die militärisch abgeschreckt werden müssen. Das war keine Analyse, das war ein parteiisches Statement was die Waffenlieferungen angeht. Und da die Interessen seines Vereins zu vertreten, steht in seiner Aufgabenbeschreibung. Da gibt's meiner Meinung nach nichts dran zu kritisieren. Wenn die Politik das anders sieht, dann muss sie eben anderst entscheiden.

Und wie ein Ruheständler der US-Armee das sieht, ist in der Beziehung eigentlich ziemlich wurscht.

Doch es war dahingehend eine Analyse weil er Russland diese Fähigkeit eine zweite Front mit einem einem neuen Gegner überhaupt zugestanden hat. Das diese Möglichkeit zur Zeit dank Personal und Material überhaupt besteht, wird von so ziemlich JEDEM Militär außer Zorn bestritten.

Wenn Russland so dumm wäre dies zu tun, dann würde sie auch eine Mobilmachung machen müssen. In diesem Fall würde Russland ungefähr das 10-fache an Personal zur Verfügung stehen.

Ausserdem ist es wahrscheinlich, dass Russland immer noch einen großen Teil seines besten Materials als Reserve zurückhält. Nachdem im ersten Monat viel neues Material zu sehen war und verloren wurde, war in den drauffolgenden Monaten viel altes Material zu sehen. Vielleicht in der Hoffnung, dass die Ukraine ihr hochwertiges Material möglichst schnell daran verbraucht.

Ob das allerdings reicht bis nach Deutschland zu kommen, bevor die USA mit einem wiederbelebten REFORGER Truppen nach Europa schicken, wage ich zu bezweifeln. Aber es könnte durchaus sein, dass Putin die baltischen Staaten besetzt, um Verhandlungsmasse zu bekommen. Das würden wir anfangs nicht abwehren können.

Eine Mobilmachung hilft doch ohne Ausbildung nichts. Wir haben nicht mehr die Zeiten von Mann vs Mann per Keule auf dem Schlachtfeld. Russland hat auch nicht mehr viel in Reserve wenn selbst schon die Panzerarmee die für den Schutz Moskaus geplant ist an der Front verheizt wird.

Genau die von die angesprochenen Punkte werden also von den führenden Militärs bestritten. Die sehen nur Zorn und die SPD so.

also ich wüsste jetzt von keinem aktiven höheren Militär, der grundsätzlich die Fähigkeit der russischen Armee zu einer zweiten Front in Frage stellen würde. In welchem Umfang, unter welchen Bedinungen und mit welchen Erfolgsaussichten ist dabei erstmal zweitrangig. Aber beispielsweise die 3 BTG's der Nato, die im Augenblick im Baltikum stehen, sind nun keine wirklcih abschreckende Streitmacht, zumal wenn man davon ausgeht, dass die jetzt eben nicht mehr nur als Stolperdraht dienen sollen, sondern tatsächlich das Baltikum verteidigen.

Und auf Grundlage von Vermutungen zu was die russische Armee unter welchen Bedingungen noch fähig ist, macht man sich nicht nackig. Eins muss auch klar sein, im Falle einer Mobilisierung kann die russische Armee trotz allem schneller Truppen ausbilden und möglicherweise auch ausrüsten, als bei uns in nennenswerter Zahl Waffen und Ausrüstung nachproduziert werden kann.

Speziell wenn es nach wie vor keinen Plan gibt, wie man die westliche Rüstungsindustrie planbar über einen längeren Zeitraum so mit Aufträgen versorgt, dass die auch die Produktion ausweiten können. Auf diese Gesamtproblematik hinzuweisen ist der Job von Zorn. Und den hat er gemacht.

Wie gesagt, wenn die Politik dieses Risiko eingehen will, und im Zweifelsfall das Baltikum eben nicht verteidigt werden kann, dann müssen die das eben entscheiden.

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