In all dieser Rhetorik steckt eine gehörige Portion Wunschdenken. Seit April ist klar, dass Putin, nachdem es ihm nicht gelungen war, Kiew und Charkiw einzunehmen, zu einem abgespeckten Plan B übergegangen ist, der die Sicherung einer Landbrücke zur Krim im Süden vorsieht. Das lässt sich nicht nur durch einen Blick auf die Karte mit den Truppenbewegungen ablesen, sondern wurde auch vom russischen Außenminister Sergej Lawrow im Juli ausdrücklich bestätigt.
Bei dem Absatz bin ich vor lachen fast aus dem Bett gefallen.
In der Rhetorik steckt kein Wunschdenken, sondern der Putler schafft es die Panzerarmeen Russlands, vor denen unsere Eltern und Grosseltern sich fürchteten, auf relativ wenigen Kilometern innerhalb der Ukraine abzurüsten. Im Kalten Krieg war man davon ausgegangen, dass die Russen im ersten Stoß bis zum Rhein durchstoßen werden. Der Putler aber hätte es geschafft im Fulda-Gap schon vor Gießen zum Stillstand zu kommen. Dann hätte er repositioniert und einen zweiten, dritten, vierten Anlauf genommen.
Am Ende die Choose so hinzustellen, als ob die Weltöffentlichkeit vollverblödet und die Presselandschaft eine einziger Hort der Lügen sei, nur weil ein Kasper behauptet, dass weiterhin alles nach Plan läuft... Weia. Da kennt jemand aber Russland ausnehmend schlecht.
Wenn der Putler einräumt versagt zu haben, dann hat der binnen Stundenfrist sein letztes Meeting. Mit einer Makarov. Die Sicherung der Landbrücke zur Krim hängt an genau einem Faktor, der Verteidgungsfähigkeit. Just die wird zusehends schlechter weil man dem Gegner mittlerweile für umgerechnet 250 Mrd. US-$ Waffen geliefert hat.