Nämlich der, dass niemals ein NATO-Land ein anderes angreift. Das hat die NATO verlässlich sicher gestellt und auch dann, wenn sie nach außen hin "hirntot" erschien. Eine NATO-Mitgliedschaft war 73 Jahre lang der Garant für äußeren Frieden: von den NATO-Staaten wird man nicht angegriffen und von außen auch nicht. Der Erhalt dieses Nimbus dürfte wirklich alleroberste Priorität unter den westlichen Staaten haben und das aus gutem Grunde: wenn Erdogan wirklich angreift, sind die Folgen unabsehbar. Es könnten sich Koalitionen bilden, worauf wir mitten in Europa einen Krieg hätten.
Erdogan konnte sich seine Unverschämtheiten nur deswegen leisten, weil er geschickt den Konflikt zwischen NATO und Russland nützte. Und auch diese letzte Frechheit traut er sich nur, weil die Konfrontation sich nun maximal zugespitzt hat. Vor dem Krieg war ich der Ansicht, eine vernünftige Politik hätte sich mit Putin geeinigt, um Erdogan das Handwerk zu legen. Wie die Dinge nun liegen, wäre dies immer noch der Weg der Vernunft. Auch viele Tote im Ukrainekrieg später.
Die überraschenden Äußerungen Jens Stoltenbergs kann man durchaus so verstehen, dass genau dieser Punkt verstanden wurde.
Gruß Artur