Die TurkStream-Pipeline liefert Gas von Russland direkt in die Türkei. Derzeit hat sie eine Kapazität von 31,5 Mrd. Kubimeter pro Jahr und soll auf über 60 Mrd. Kubikmenter ausgebaut werden.
TurkStream versorgt auch Südosteuropa mit Gas. So ist Europa auf den guten Willen der Türkei angewiesen. Und im Falle eines Konflikts kann die Türkei ihre Position nutzen, und mit Einschränkungen von Gaslieferungen drohen.
Der Irrwitz daran liegt in der Geschichte. Ursprünglich sollte die SouthStream-Pipeline russisches Gas direkt nach Bulgarien transportieren und so Südosteuropa mit Gas versorgen. Mit dem Bau wurde bereits begonnen, doch wurde das Projekt von Deutschland torpediert, was Deutschland freilich ncith davon ab hielt, selbst NordStream 2 zu verwirklichen. Der Unmut in Südosteuropa war entsprechend groß.
Noch während Europa fleißig SouthStream torpedierte, schockierte Russland die europäischen "Strategen": es kündigte seinerseits SouthStream auf und beschloss mit der Türkei TurkStream zu bauen, was Abhängigkeit von der Türkei bedeutete. Kaum eine politische Aktion konnte die völlige Inkompetenz und Selbstüberschätzung der "Strategen" in Berlin demonstrieren.
Nunja, man arbeitet ja fleißig daran, es sich mit einem anderen Gaslieferanten zu verscherzen: mit Algerien.
Was überrascht, ist die Vehemenz, mit der sich Europa selbst in den Abgrund treibt. Dieser Selbstzerstörungsdrang ist schon beachtlich.