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  • Fred ID2020

315 Beiträge seit 10.06.2022

den türkischen Präsidenten als Buhmann darzustellen wäre kurzsichtig

... anders als den russischen Präsidenten als Buhmann darzustellen, das ist weitsichtig.

Erdoğan schickt sich an, das Osmanische Reich wiederzubeleben und die Türkei zu vergrößern. In diesem Fall aber allein den türkischen Präsidenten als Buhmann darzustellen, wie es in der deutschen Presse oft geschieht, wäre kurzsichtig: Die türkischen Ansprüche werden querbeet von weiteren türkischen Parteien unterstützt.

Spaß beiseite. Geschichte wiederholt sich:

"Wir warnen Griechenland erneut, besonnen zu sein und von Träumen, Rhetorik und Handlungen abzusehen, die es zu Ergebnissen führen könnten, die es bereuen wird – wie es vor einem Jahrhundert geschehen ist." Erdoğan spielt damit auf die sogenannte Kleinasiatische Katastrophe an. Damals war die griechische Staatsführung mit Hilfe der Alliierten des Ersten Weltkriegs von Großmachtideen – der "Megali Idea" – verblendet und meinte, das zerfallende Osmanische Reich im Hauruckverfahren einnehmen zu können.

Der sog. "Wertewesten" hat in den 5 Jahren nach dem offiziellen Ende des Ersten Weltkrieges auch schon Stellvertreterkrieg geführt, um sein Einflussgebiet zu vergrößern. So wie Polen, das man westliche Gebiete der Sowjetunion hat angreifen, annektieren und beherrschen lassen, hat man Griechenland Grenzgebiete der Türkei angreifen lassen. Und zu den üblichen Täuschungsmethoden gehört auch, dass der Angreifer das besetzte Gebiet anschließend "verteidigt" (schon mal in einem Museum oder in Artikeln vom damaligen "Ostpolen" gehört?).

Und bevor die mitlesenden Beamten etwas "melden": Nein, ich verteidige keinen Angriff (oder ethnische "Säuberungen"). Ich versuche, einzuordnen und auf wiederkehrende Muster hinzuweisen, um Täuschungsversuche zu erkennen. Die Türkei hat einen Teil Zyperns besetzt, bei solchen Auseinandersetzungen hat jede Partei Leichen im Keller.

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