klar, der erste Reflex ist Gegengewalt. Hab ich zugegeben in schwachen Momenten auch gedanklich, wenn "das Pack" z.B. auf ner Brücke rumlungert und man sich nicht vorbeitraut. Oder in Horden aggressiv durch die Straßen zieht, daß man besser umdreht oder mindestens die Straßenseite wechselt.
Was mich aber viel mehr interessiert: wie konnte es soweit kommen? Wieso konnten diese Menschen in einem der reichsten Länder der Welt nicht befriedet werden?
Woher kommt der Frust? Vielleicht liegt es daran, daß die Lebensverhältnisse in manchen Revieren so erbärmlich sind? Vielleicht liegt es am gigantischen Niedriglohnsektor, welcher die Leute kaum unterscheidbar von Sklaverei ausbeutet?
Keiner ist gerne Knecht.. und wenn er es spürt, rebelliert er früher oder später.
Oder in anderen Worten: wer nichts mehr zu verlieren hat (und auch noch nicht mal was zu befürchten, da sich die Gesetzeshüter nicht mehr durchsetzen können) der macht halt Randale, um seinen Frust zu ventilieren.
Das ist keine Sympathie, sondern die Frage nach der Ursache und die Frage nach kurzfristigen Befriedungsmöglichkeiten.
Z.B. bedingungsloses Grundeinkommen für nicht-Kriminelle? Wer mehr als das Lebensminimum will, kann sich überlegen was er macht. Import-Export - scheiß egal, Hauptsache nix mit Gewalt. Wer in irgendeiner Form gewalttätig wird, muß bestraft werden und die Konsequenzen müssen deutlich spürbar sein (keine Ahnung wie..)
Klar, das ist dann wieder der strafende, paternalistische Staat..
Trotzdem muss wohl dringend was passieren zur Massenbefriedung, ansonsten bleibt für mich nur das Auswandern aus dieser Abstiegsgesellschaft..