Die Grundfrage/-annahme des Beitrags (Überschrift) wird in diesem schlicht falsch beantwortet, bzw. ist schon die Frage, so gestellt, unzulässig und suggestiv, da sie zwei Dinge gegenüberstellt: den (unterstellten, objektiven) Egoismus Impfunwilliger und die daraus (auch) resultierende Überlastung des Gesundheitssystems. Das ist eine Konstruktion, die z.B. auch darüber hinwegtäuscht, dass das Gesundheitssystem neoliberal und aus Gewinnsucht zerschossen worden ist, bereits lange bevor die Pandemie ausgerufen wurde.
Solidarität ist nicht nur eine Verhaltenskategorie auf individueller Ebene, sondern und zu allererst eine gesellschaftliche (denn v.a. dort wird sie wirksam)!
In der gegenwärtigen Situation wäre es also bspw. solidarisch (wenn der Begriff noch eine Bedeutung haben soll, die nicht das diametrale Gegenteil seines ursprünglichen Gebrauchs ist; z.B. setzt Soildarität IMMER, neben der Einsicht und dem Begreifen, dass Jede/r ein gesellschaftliches Wesen ist, auch und unbedingt Freiwilligkeit voraus; schließt auch sogenanntes "Nudging", als was man den Vorschlag des Autors bezeichnen muss, aus), eine allgemeine Impfpflicht zu verhängen - aber als Gesellschaft dafür zu sorgen, dass hierdurch Benachteiligte oder gar Geschädigte vollumfänglich durch die Gemeinschaft aufgefangen werden - und zwar 'what ever it takes'. Selbstverständlich müssen sich daran und zu allererst auch die Pharma-Konzerne massiv beteiligen.