Porcupine17 schrieb am 11.11.2021 12:30:
Hermes335 schrieb am 11.11.2021 11:58:
Artur_B schrieb am 11.11.2021 11:17:
So gut wie alle Kriege nach dem Zweiten Weltkrieg waren Öl- und Rohstoffkriege. Ganz eindeutig der Irakkrieg, George Bush versprach der "Koalition der Willigen" billiges Öl. Woraus dann nichts wurde. Ebenso finden wir sowohl in Syrien als auch in Afghanistan Ölpipelines, die durch den Krieg erzwungen werden sollten. All das fällt nach der Energiewende flach. Aber das Lithium? Wenn das knapp wird, stehen jetzt schon akzeptable Ersatzstoffe zur Verfügung. Zu sehen beim Coltan: kaum war es wegen Kinderarbeit in Verruf geraten, wurde es fast überall ersetzt. Überhaupt haben bei uns die Unis den Ehrgeiz, das Recycling wirtschaftlich zu machen. Die Lage wäre doch entschieden entschärft im Vergleich zur jetzigen Situation.
Eben das passt dem Militärisch-Industriellen Komplex überhaupt nicht. Da ist zu wenig Konfliktpotential und er muss fürchten, überflüssig zu werden. Er muss daher mit allen Mitteln versuchen, die Energiewende zu verhindern. Da verläuft die Front. Wer die Energiewende will, muss sich mit dem MIK anlegen. Die Themen gehören untrennbar zusammen und eben deshalb waren die Grünen gleich von Anfang an Ökopazifisten. Ein Anspruch, dem sie aber nur in der Anfangszeit genügten.
Wobei Abrüstungsverhandlungen heute so einfach wären, wie nie zuvor. Putin, der Vielgeschmähte, wäre sofort dazu bereit, denn natürlich ist die Aufrüstung der NATO auch der Versuch, Russland kaputt zu rüsten. Putin würde sich das gern sparen. Genau das ist der Grund, warum er dermaßen dämonisiert wird: um zu vertuschen, dass er zum Frieden bereit ist. Die NATO aber nicht.
Gruß Artur
Völlig korrekt.
Mehrmals bot Putin eine wirtschaftliche und sogar militärische Zusammenarbeit Frankreich und Deutschland an, natürlich auch weiteren Ländern in der EU, aber stets wies man die hingehaltene Hand zurück und kroch lieber wieder ins warme Rektum Washingtons.
Denn wie schon George Friedman vom Stratfor so schön sagte während einer Sicherheitskonferernz in Chicago (ich meine es war 2014): das wichtigste außenpolitische Ziel der USA seit über 100 Jahren war stets eine gute Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland zu verhindern, denn nur mit der Technologie und dem Know-How aus Deutschland in Verbindung mit den Resourcen Russlands könnte ein mindestens ebenbürtiger Konkurrent für die alleine Weltherrschaft der USA entstehen.Das halte ich für eine Legende die für die Deutschen zwar recht schmeichelhaft ist, aber wenig Substanz hat. Denn selbst wenn man mal Deutschland und Russland zusammenrechnet kommt man gerade mal auf eine Bevölkerung von ~230 Mio. gegenüber den 330 Mio. US-Amerikanern. Selbst wenn man Deutschland Russland als einen kombinierten Staat betrachten würde (es sind aber nun mal zwei sehr unterschiedliche) ist das nicht das große Problem. Insbesondere wenn man dann den US-Vasallen GB noch dazurechnete (früher noch wertvoller als heute). Eine mögliche Allianz Hitler/Stalin wirkte in den 30ern/40ern zwar furchteinflössend, aber das lag auch einfach daran das die USA selbst im Sparmodus waren (US-Armeestärke 9(!) Divisionen) und das Britische Empire die Drecksarbeit machte.
Nein, Gefahr für die US-Amerikanische Weltherrschaft sehen die US-Eliten wenn überhaupt ganz korrekt in China.
Natürlich ist China der aufstrebende Hauptkonkurrent zur US-Hegemonie, das steht außer Zweifel. Diese Äußerung Friedmans bezog sich auch 2014 auf die zurückliegenden 100 Jahre. Und Fakt ist nun mal, dass fast alle technischen Erfindungen mit einigermaßen "Durchschlagskraft" vor allem aus Deutschland und GB kamen. Dazu die fast unendlichen Resourcen des russischen Reichs und da bräuchte man auch nicht viele Einwohner, um entsprechende Macht darzustellen, vor allem in Verbindung mit dem Atomwaffenarsenal Russlands.
Aber trotz allem: der momentane Hauptkonkurrent ist China, aber nicht wegen seiner 1,1 Mrd. Einwohner, sondern weil die Chinesen in fast allen Disziplinen mittlerweile mindestens gleichauf mit den USA sind. In der Sparte "künstliche Intelligenz" wohl sogar bereits führend.