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Avatar von SweetKarin

174 Beiträge seit 09.02.2016

Konkurrenzparadoxon

Wir importieren häufig genau die Waren aus anderen Ländern, die hier bei uns, aufgrund von hohen Umweltauflagen, nicht wirtschaftlich zu produzieren sind. Wenn in China dieselben Umweltauflagen wie hierzulande zu beachten wären, würden die Preise schon mal anziehen.

Dann sind die Lohnkosten in der dritten Welt extrem niedrig im Verhältnis zu unseren. Wir importieren also auch immer ein wenig „billige Arbeitskraft ausnutzen“, wenn wir uns von dort ein Produkt kaufen. (Die Ausrede: Schafft dort ja Arbeitsplätze, lass ich nicht gelten, das hat andere Ursachen, dass dort nicht ausreichend Arbeitsplätze existieren).

In Brasilien z.B. wird Soja angebaut, damit wir hier unsere Rinder füttern können. Damit importieren wir massiv Biomasse, die dann in Form von Gülle unsere Flüsse belastet. Wir selbst könnten dafür soviel Fläche gar nicht zur Verfügung stellen.

Die niedrigen Transportkosten sind also nicht die einzige Ursache für die Großen Mengen an Transporten.

Trotzdem wäre es IMO durchaus sinnvoll dort anzusetzen, weil es noch am einfachsten umzusetzen wäre.

Wenn ein einzelnes Land aber das Problem des billigen Transports wirklich angehen will, stößt es unweigerlich auf das Konkurrenzparadoxon. Der Transport wird einfach über die Nachbarländer umgeleitet, die noch keine Preiserhöhungen (z.B. über eine CO2-Abgabe) vorgenommen haben.

Es geht nur durch ein gleichmäßiges, weltweit koordiniertes und gleichzeitiges angehen der Problematik, ähnlich wie beim Klimawandel.

Und dafür müsste wohl erst einmal unsere wirtschaftshörige Politikerkaste entmachtet werden. :-(

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