Zunächst wird beklagt, dass das Verschiffen von 20t Fracht um den halben Erdball billiger ist als ein Bahnticket durch halb Deutschland. Der Grund dafür sind Überkapazitäten bei Containerschiffen.
Warum ist das aber schlimm? Ist doch schön, wenn etwas billig ist.
Sicherlich will der Autor nicht die Seite der Reeder vertreten (ist bei TP-Autoren eher selten). Da bleibt ein ökologisches Argument: der niedrige Preis führt zu unnötig vielen Containerfahrten, entsprechendem Dieselverbrauch, etc. pp.
Das würde aber bedeuten, dass weniger Containerfahrten wünschenswert wären. Da wäre es also sinnvoll die Überkapazitäten abzubauen, denn für weniger Fahrten werden einfach weniger Schiffe gebraucht.
Stattdessen werden nun TTIP und CETA dafür gepriesen, dass die zu mehr Handel und deshalb zu mehr Containerfahrten führen und so die Kapazitäten wieder besser ausgelastet werden. Klar schiebt das auch die Preise hoch, aber ja auch nur so lange, wie mehr Container rumschippern. Da fragt man sich dann, ob in der Familie des Autors nicht doch ein Reeder ist.
Übrigens: was passiert, wenn die Reedereien auf das erhöhte Handelsaufkommen mit weiteren Modernisierungen ihrer Flotte und mehr Kapazität reagieren?
Achso: die Überkapazitäten sind auf den Bau neuerer, größerer Containerschiffe zurückzuführen. Je größer das Containerschiff, je billiger und ökonomischer, auch umweltfreundlicher, wird der Transport pro Container (Der Spritverbrauch steigt nicht proportional zur Ladekapazität). Das ist ein Skaleneffekt der große Containerschiffe begünstigt.
Statt mehr Handelsaufkommen sollte also eine Verringerung der Überkapazitäten stattfinden, angefangen bei den ökologisch und ökonomisch ungünstigen "alten" Containerschiffen. Genau darauf läuft ein Preiskampf ja üblicherweise hinaus.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.06.2016 16:14).