Weia, da hätte ich mehr erwartet.
Es ist keine eigenständige Entität, sondern ein Sammelbegriff für die bewussten psychischen Prozesse.
Weia weia. Das erinnert mich fatal an "Es gibt keine Schizophrenie" und "Es gibt keine Depression". Können der Autor und seine Freunde eigentlich noch was anderes als Dinge in ihre Teile zu zerlegen und dann zu behaupten, es gebe nur die Teile, aber nicht das Ding? (ADHS gibt es übrigens wirklich nicht. Schizophrenie kann ich nicht beurteilen.)
Gerade beim Bewusstsein ist das völliger Quatsch, denn das Bewusstsein ist es, was aus den Teilen des Menschen eine Ganzheit macht. Das Bewusstsein schafft erst das Ich, das den Menschen dazu befähigt, sich nicht als Ansammlung von Zellen oder Körperteilen zu verstehen, sondern als Einheit.
Was das Bewusstsein ausmacht, kann man sich am besten veranschaulichen, wenn man den bewussten Zustand mit dem der Bewusstlosigkeit vergleicht. Das Bewusstsein scheint dabei in den Körper hinein- und wiederherausfahren zu können. Ich behaupte: Das scheint nicht nur so, das ist so. Zeit vergeht für das Bewusstsein nur, wenn es sich im Körper befindet. Daraus schließe ich, dass das Bewusstsein so eine Art Seele ist, die durch die Raumzeit springen kann. Sie verbindet sich mit einem Körper, wenn sich dieser in einem bestimmten biologischen Ordnungszustand befindet.
Ich sehe nicht ein, warum man bei diesem Thema nicht transeinsteinmäßig spekulieren darf, wenn herkömmliche Erklärungsversuch gnadenlos scheitern.
Nochmal Teil und Ganzes. Der grundsätzliche Denkfehler unseres naturwiss. Weltbildes ist die Annahme, dass sich das Ganze stets zu 100% aus seinen Teilen zusammensetzt und nichts von oben hineinkommt. Z.B. sagt man, dass es sich aus den Zahlen 3 und 4 ganz automatisch ergibt, das die Summe 7 ist. Die Summe ergibt sich Wahrheit aber nur dann, wenn eine Kraft von außen sie berechnet. Damit aus den Bestandteilen des Menschen ein Ich werden kann, muss auch eine Kraft von außen hereinkommen. Es ist daher völlig zwecklos, den Menschen vollständig aus seinen chemischen Bestandteilen heraus zu erklären.
Etwas Entscheidendes hat der Autor komplett ignoriert: Den Willen und sein Komplement, das Müssen. Der Wille und das Müssen sind die Kräfte, die den Menschen erst zum Handeln bewegen. Sie werden beeinflusst durch Lust und Schmerz. Das Bewusstsein managet diese vier Größen und balanciert sie gegeneinander aus. Dabei hilft ihm die Intelligenz, das Wissen, was dem Bewusstsein den Namen gab. Ich weiß, dass ich Schmerzen spüre, wenn ich eine heiße Herdplatte anfasse, also will ich das nicht. Diese Dynamik ist Bewusstsein.
Ich habe mich immer gefragt, warum Wissenschaftlern häufig trotz erwiesener Intelligenz die Einsicht fehlt, wie z.B. beim Thema darwinistische Evolutionstheorie. Aber inzwischen weiß ich die Antwort: Es ist der Wille zur Blödheit! Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass er weit verbreitet ist. Es ist die Kantsche selbstverschuldete Unmündigkeit. Aber warum? Tja, dazu habe ich auch eine Theorie...