Herr Schleim schreibt:
Der Verdacht liegt nahe, dass der Naturalist in einer Pattsituation - nämlich die Existenz eines Gottes oder anderer religiöser Phänomene weder objektiv beweisen noch widerlegen zu können
Das ist einer der billigsten Theologen-Tricks, die auf dem Markt sind. Die Patt-Situation besteht nur auf der HighEnd-Ebene, wenn man sich damit durchmogeln kann, dass man mit der Äquivokation 'Gott' irgendwelche Entitäten, die sich nicht rational fassen lassen, bezeichnet und dann so tut, als habe man einen sinnvollen Satz gebildet.
Herr Schleim hat Recht, dass weltweit die meisten Menschen an einen 'Gott' glauben. Aber, und das ist der Punkt, sie würden sich nie einig darüber werden, was sie unter 'Gott' verstehen. Diese Menschen glauben eher an eine Übernatur, die sie irgendwie, je nach Umwelt, in der sie leben, in Form irgendwelcher Entitäten konkretisieren.
Naturalisten hingegen vertreten weltweit dasselbe, und das mit guten Gründen. Auf Wasserflaschen in allen Labors der Welt steht H2O, egal, ob der Mensch, der sie benutzt, Christ, Moslem, Animist oder was auch immer ist. Eben weil es sehr gute Gründe dafür gibt, Wasser als 'H2O' zu bezeichnen.
Aber warum kann man sich darüber einigen, welche Formel Wasser hat, aber nicht darüber, welche Eigenschaften die Entität, die mit 'Gott' bezeichnet wird?
Das hat vollkommen triviale Gründe, und daher ist es entweder naiv oder Augenwischerei, hier von einem Patt zu reden.