Ansicht umschalten
Avatar von Artur_B
  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

Man tut sich sehr schwer

wenn man den Bitcoin nicht einfach als Sektenwährung sieht, wie ich es neulich tat:

https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Eine-falsche-Kritik-am-Geld-des-Staates-aus-der-Welt-der-Kryptographie/Bitcoin-ist-halt-eine-Sektenwaehrung/posting-40036523/show/

Wobei das Verhalten der Sekte recht berechenbar ist: in 2017 gelang es ihnen, den Kurs auf 17.000 Euro zu treiben, was damals eine Sensation war und auch viele Nicht-Sektenmitglieder anlockte. Ständig hatte der Bitcoin für neue Schlagzeilen gesorgt, aber plötzlich blieb er stehen. Für die neu hinzu Gekommenen wurde er damit zum Langweiler und sie verkauften ihn, worauf er abstürzte. An diesem Punkt stehen wir derzeit ebenfalls, wenn nicht anderes noch hineinspielt. Würde ich sagen.

Ist da ein Grund, warum er ausgerechnet im Pandemiejahr 2020 wieder anzog? Ja schon. Die Vorstände der Aktiengesellschaften fanden es unethisch, in der Stunde der Not Dividenden auszuschütten. Wenn da nichts kommt, warum dann nicht Bitcoin? Die Vorstände kamen auch nicht zu kurz, denn das Nichtausgezahlte war dann für ihre Boni und Tantiemen übrig. Ethik mit Nutzniesenden, wie eigentlich immer im Kapitalismus.

Zum Schluss noch eine VT: das Schürfen der Bitcoins erfordert immer größere Mengen an Rechenleistung, je mehr sich die Zahl der Geschürften der Maximalzahl nähert. Derzeit wird der Energieaufwand auf 126 TWh pro Jahr geschätzt, etwa ein Viertel des deutschen Stromverbrauchs. Nur, kann man das überhaupt feststellen? Die können ja verteilt rechnen und das hieße, der Stromverbrauch könnte noch wesentlich höher liegen, ohne dass es bemerkt wird? Das könnte dann zwei Dinge erklären, die bislang ein Rätsel sind: den Mangel an Chips und den rasant steigenden Energiebedarf. Wobei es auch hier natürlich Nutzniesende gibt: die Fossilwirtschaft und die Chipindustrie. Die sehr wohl ein Interesse daran hätten, diesen Zustand beizubehalten.

Gruß Artur

Bewerten
- +
Ansicht umschalten