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Avatar von herzmeister
  • herzmeister

273 Beiträge seit 10.09.2011

Marxistischer Mief

Es schmerzt wirklich zu lesen.

Ja, ich war auch mal jung und fand Marx gut (aber eben nicht ausschließlich und habe auch relativiert), und ich erkenne dieses Gedankengut beim Autor durch und durch wieder. Die typische Kapitalismuskritik ist wohlbekannt, aber doch schon so dermaßen abgedroschen, dass es schon drollig ist, wie sie immer wieder neu ausformuliert werden muss.

Die Natur des Phänomen des Geldes zu durchdringen ist eine lange Reise, und der Autor ist noch lange nicht am Ende.

Abgesehen davon, dass er Bitcoin auch technisch nicht vollständig versteht und der Mining-Prozess mitnichten ephemerisch ist, sondern Bitcoin durch den akkumulierten Proof-of-Work fast zu einem anfassbaren Gut macht, sollte man eigentlich heutzutage zu der Erkenntnis gelangen, dass im Prozess der allgemeinen Digitalisierung auch Geld an sich nicht verschont bleiben wird.

Wir werden wohl erst viele derartige Experimente ("CBDCs", Tokens von Facebook und co, etc) scheitern sehen müssen, bis die Leute erkennen und verstehen, warum Bitcoin anders diesbezüglich ist.

Und hier kommen die eigentlichen neuen Erkenntnisse ins Spiel, die die sachliche und wirkliche ehrliche Auseinandersetzung (dem Autor fremd) mit Bitcoin auf den Tisch bringt: Trust-Minimierung.

Ja, jegliches Geld kann auch als reines Buchführungssystem (Ledger) funktionieren, aber historisch war diesbezüglich eben immer ein Vertrauensproblem vorhanden. Wer verwaltet dieses System? Wer kann die Einheiten zu wessen Gunsten manipulieren? Bitcoin ist nunmal das beste (vorstellbare) trust-minimierteste derartige System, das wir derzeit haben.

Und das ist nur ein Aspekt, den der Autor in seiner Ideologieblindheit nicht zu erkennen vermag.

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