Und das ist gut so, denn so bekommt er wenigstens nicht mehr mit, wie seine eigene Partei sein Lebenswerk vor die Wand fährt.
Brandt war ein Staatsmann, der auch von seiner Erscheinung was her machte, ein echter Charismatiker, ein Mann, der aus der Masse herausstach. Scholz hingegen muss zu den meisten internationalen Amtskollegen aufschauen, aber wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten. Das betretene Grinsen Scholz' vor gut einem Jahr auf der Pressekonferenz bei Papa Joe in Washington, wo Biden vollmundig ankündigte, Nord Stream 2 ein Ende zu setzen, war einer der peinlichsten Momente deutscher Geschichte. Einen Kanzler, der sich, ohne sich zu wehren, öffentlich bedrohen und vorführen lässt, hat es zuvor noch nicht gegeben.
Und wo wir eingangs bei großen Staatsmännern waren, sein Nachfolger Helmut Schmidt sagte einst über die Grünen: "Wer die Grünen wählt, der wird sich später einmal bitterste Vorwürfe machen." Jetzt haben wir eine grüne Außenministreuse, albern wie ein kleines Kind, nicht in der Lage, einen Satz fehlerfrei rauszuhauen, die auf Staatsbesuchen auf einem Bein hüpft und ansonsten mit ihrem losen Mundwerk das Land um Kopf und Kragen quasselt. Jetzt wissen wir wenigstens, was wir uns unter Feministischer Außenpolitik™ vorzustellen haben. Wie schrieb schon Friedrich Schiller im "Lied von der Glocke":
Da werden Weiber zu Hyänen
Und treiben mit Entsetzen Scherz,
Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,
Zerreißen sie des Feindes Herz.
Ich habe keine Hoffnung, dass unser derzeitiger Politzirkus in der Lage ist, irgendeine politische Krise diplomatisch aus der Welt zu räumen. Stattdessen wird gegen den Willen des Volkes weiter an der Eskalationsspirale gedreht, bis es knallt.