Da Normen zunächst einmal einen lokalen/regionalen Standard schaffen sollen, spricht eigentlich nichts dagegen, wenn jeder seine bewährten Verfahren einsetzt.
Vorteilhaft wäre allerdings, wenn man sich global einigen könnte - wie man gerade bei den Masken sieht.
Oder - es geht zwar um medizinische Zulassungen und nicht um Normen - bei der Zulassungen von Impfstoffen. Zunächst einmal hat man den Eindruck, dass die Prüfung der Impfstoffe in jedem Land nicht unbedingt ein Mehr an Sicherheit bringt. Die Thrombose-Probleme hat keine Zulassungsbehörde vorab gesehen, und als die Probleme aufgetreten waren, ist keine Zulassungsbehörde durch eine besonders gute Prüfung oder besonders gute Empfehlungen aufgefallen. Statt zusammen eine Prüfung zu machen, hat jedes Land dieselben Daten nach etwa denselben Kriterien durch eigene Experten prüfen lassen, um zum selben Ergebnis zu kommen. Besonders bürokratisch in der EU, wo die EMA erst einmal 26 nationale Behörden prüfen lässt ...
Noch ärgerlicher ist die Debatte um die Eignung klinischer Daten aus Russland oder China. Die EMA behauptet schlichtweg, die Daten seien nicht nach EU-Standards erhoben und deshalb wertlos. Russland und China behaupten, die eigenen Protokolle seien mindestens gleichwertig.
Und hierzulande telefonieren sich Millionen Menschen die Finger wund, weil durch das Gerangel zwischen Behörden Impfstoffe nicht produziert oder geliefert werden dürfen.