Auch diesen Artikel empfinde ich als angenehm differenzierend (auch wenn ich Peter Nowak durchaus nicht in allem zustimme). Wie ich feststellen konnte, gibt es tatsächlich viele Verwirrte unter den Maßnahmen-Gegnern. Das sind Leute, die einfach gegen alles sind, was staatlicherseits bzw. durch die interessengelenkten Medien (IGM = MSM) oder die interessengelenkte Wissenschaft verkündet wird. Gerade diese Leute sind bereit sich von allen einseifen zu lassen, die eine radikale Kritik an unserer Gesellschaft leben und verkörpern. Natürlich werden sie zur Zeit insbesondere in die Arme der Rechtsradikalen getrieben. Dem unterstelle ich eine Absicht im Rahmen der derzeit massiv propagierten gesellschaftlichen Spaltungsbemühungen von Regierungen, Parteien und MSM.
Man sollte allerdings so ehrlich sein zuzugeben, dass sich die Organisatoren der Berliner Demonstration durchaus Mühe gegeben haben, sich gegen solche Haltungen abzugrenzen. Sie haben das weniger negativ ausschließend getan (das auch), aber vor allem positiv, indem sie mit der demonstrativen Propagierung von Liebe, mit Deeskalationsbemühungen, mit an Hare-Krishna-Mantren erinnernden Tanz-Gesangsgruppen, mit Meditationsübungen etc. Akzente gesetzt haben, die für den Reichsbürger-etc.-rechtsoffenen Teil des Publikums kaum erträglich waren.
Speziell der sogenannte Sturm auf das Reichstagsgebäude war einerseits vermutlich eine willentlich zugelassene medienwirksame Provokation (auch die direkte Beteiligung von Provokateuren halte ich für wahrscheinlich) und andererseits eine logischerweise unangemeldete Aktion, die mit der zeitgleichen Kundgebung einfach nichts zu tun hatte. Sie wurde lediglich als Anlass genommen, um die Kundgebung in den Medien ignorieren zu können.
Wenn nun die Demonstrationen einen Querschnitt der Bevölkerung abbilden, dann ist es meiner Ansicht nach unmöglich, das Auftauchen von nationalistischen Symbolen zu vermeiden, so sehr ich diese ablehne. Auch hier gibt es eben widerstreitenden Botschaften durch die genannten Meinungsmacher. Im Rahmen von volksfestartigen Jubelparaden wie bei Sportveranstaltungen sind nationale Symbole ebenso erwünscht wie bei CDU-Parteitagen. Der Reichstag heißt nicht zufällig bis heute Reichstag, Peter Nowak hat diesen Punkt sehr schön herausgearbeitet.
Die Organisatoren der derzeitigen unverzichtbaren Proteste gegen das autoritäre Abdriften nicht nur in unserem Staat, sind, wie Peter Nowak (sinngemäß) ebenfalls richtig schreibt, nicht in der Lage alle rechten und autoritären Tendenzen in unserer gesamten Gesellschaft bei dieser Gelegenheit gleich mit zu beseitigen. Peter Nowak appelliert an die Linken (und denen stünde ist in der Tat gut zu Gesicht), ich appelliere aber darüber hinaus an alle Parteien und gesellschaftlichen Verbände und an die MSM endlich dieses hochgefährliche Spiel mit der Spaltung unserer Gesellschaft aufzugeben.