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mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Re: Die Linke hat garnix versäumt,

tzefix schrieb am 31.08.2020 17:15:

Das ist leider falsch. Verschwörungstheorien SIND Kern der Rechten, bzw. Rechtsextremen.

Das beginnt bei der "Jüdischen Weltverschwörung" Anfang des 20. Jahrhunderts und endet ganz aktuell bei "QAnon".

Es gibt kein Monopol auf "Verschwörungstheorien". Die VT zur New-World-Order ist ziemlich querfrontig. Die Verschwörung des Kapitals gegen das Proletariat ist sogar KERN des linken Klassenkampfes ...

Nun, Progressivität und Humanismus gehören ganz sicher nicht zu rechten Ideologien. Und bei der Demokratie kann man es begründet bezweifeln.

Hier irrst du. Schau mal in die Geschichte, so um 19. Jahrhundert rum. Das, was damals als "humanistisch" betrachtet wurde, erlaubte eben auch zutiefst rassistische und barbarische Handlungen - zum Beispiel die "Völkerschauen". Man entführe ein paar Afrikaner aus dem Busch, stecke sie ihn "stammesgemäße Bekleidung" und führe sie dem Pöbel vor wie Tiere im Zoo.

"Rassismus", da sind wir uns einig, ist "rechts". Oder doch nicht?

Quatsch. "Rechts" und "Links" ist älter als Nazismus und Klassenkampf. Das geht zurück auf die Zeiten der Monarchie, als "rechts" die Königstreuen und "links" die Vertreter des Volks im Parlament saßen.

Progressivismus und Konservatismus wiederum haben garnichts mit "rechts" und "links" zu tun. Die Betonköpfe der DDR waren "stockkonservativ" - und Sozialismus ist, egal wie dürftig ausgelebt, eben "links". Und die Nazis waren bezüglich ihren gesellschaftlichen Umbaus extrem progressiv, regelrecht fanatisch zukunfts- und technikhörig. Nur weil uns HEUTE die Richtung stört, die sie DAMALS eingeschlagen haben, sind sie trotzdem progressiv, diese Nazis.

Eigentlich ist jede Revolution entweder progressiv oder reaktionär. Entweder vorwärts oder in die Vergangenheit. Nur eins ist eine Revolution niemals: konservativ.

Nein, das ist gar keine Kunst. Man muss die politische Linke nur als das verstehen, was sie ist. Eine weltanschauliche Strömung, die von der Gleichheit der Menschen ausgeht und daher versucht Sozialstrukturen die wirtschaftlich oder gesellschaftlich Benachteiligte zur Folge haben, aufzulösen.

Klassenkampf. Arm gegen Reich, Proletarier gegen Kapitalist.
Nix "Minderheitenförderung", nix "drittes Geschlecht", nix "Frauenquote".

Also.
Noch Fragen, Kienzle? Oder wann ist deine persönliche Schmerzgrenze erreicht?

Nimms mir net übel. Ich reagiere empfindlich, wenn jemand die "Salonlinke" heute auch nur im Ansatz mit "Links" in Verbindung bringt und dann noch von "selber denken" spricht.

Links? Klassenkampf und Proletariat. Alles andere hat mit Links nix zu tun, das sind nur falsche Fuffziger, um vom Klassenkampf wegzuführen.

Warum darf man eigentlich, um nochmal auf Stalin & co zu kommen, den linken Klassenkampf als durchweg positiv betrachten, haben doch linke Diktaturen mehr Opfer auf dem Gewissen, als rechte Diktaturen mit Hitler & co? Warum ist das eine Extrem GUT, das andere BÖSE?

Halt. Nein. Der Holocaust kann nicht der einzige Grund sein.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (31.08.2020 17:36).

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