Auf der einen Seite großes Lob an Peter Nowak für die kritische Betrachtung und den Versuch, das ganze Kuddelmuddel begriffen zu kriegen, besonders auch die Verweise auf die Beiträge Asmuths, Hanlosers und Henis zur Debatte, aber Eines kann ich trotzdem so nicht unkritisiert stehen lassen (Zitat aus dem Artikel):
"Da stellt sich auch die Frage an die Linken, warum die Corona-Proteste rechtsoffen wurden. Mit der Parole "Masken auf und Abstand nach rechts", die auf den antifaschistischen Protesten am Samstag gezeigt wurde, wird das Dilemma schon deutlich, indem sie eine medizinisch diskutable Forderung mit einer Abgrenzung nach rechts gleichsetzt. Damit wird aber zumindest implizit erklärt, dass alle, die in der Maskenfrage einer anderen Meinung sind oder Fragen haben, die Abgrenzung nach rechts vermissen lassen." (Hervorhebungen von mir)
Den Regeln der Logik zufolge scheint mir das fehlinterpretiert zu sein: "und" heißt nicht "gleich".
Eine linke Bewegung hat sich gefälligst auf die Seite der Schwächsten und Schutzbedürftigsten der Gesellschaft zu stellen, während einer rechten immanent ist, sich ihrer Schwächlinge am liebsten eher jetzt als gleich zu entledigen, kosten nur Geld und bringen sowieso nix mehr.
Maske tragen müssen nervt, zugegeben, unendlich, ich wäre selbst der Letzte, der nicht froh wäre, wenn das wenigstens auf der Maloche endlich mal wieder vorbei ginge (8-10 Stunden am Stück sind halt nochmal was anderes als eine halbe Stunde während des Einkaufens), aber andererseits erscheint mir ein künftiges Leben im Bewusstsein, wegen allgemeiner Grundgenervtheit an den aktuellen Arbeitsbedingungen den Tod anderer Menschen nicht nur billigend in Kauf zu nehmen, sondern aktiv dazu beigetragen zu haben, auch nicht mehr wirklich lebenswert, während unseren Faschos das wohl gerade recht käme, außer dass es ihrem Gusto nach vielleicht noch etwas mehr Blut dabei fließen zu sehen geben könnte.
Es ist schon klar, dass der Sinn des Masketragens durchaus auch wissenschaftlich umstritten ist, keine Frage, und es gibt ja durchaus auch ernstzunehmende Stimmen, die das bezweifeln, aber in einer Situation wie der jetzigen, wo das alles noch auf dem Prüfstand steht und noch nix richtig geklärt ist, bevorzuge ich es doch, erstmal abwartend vorsichtig zu sein, statt mich allein aus hedonistischen Motiven (die ansonsten bei mir eine große Rolle spielten, wenn der schlimmstenfalls mögliche Preis nicht so hoch wäre) der Argumentation von braunen Antisozialen anzuschließen.
Ich hoffe, es ist deutlich geworden, wo ich den Unterschied zwischen dem "Und" und dem "Gleich" sehe, sicher bin ich mir nicht, aber meine Zeit drängt jetzt schon wieder, ggf. morgen mehr dazu.