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Avatar von auf_der_hut
  • auf_der_hut

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2008

Re: Jeder Krieg ist ein Verbrechen

Ja, und dieser Vorwurf trifft sie auch zu recht, wenn sie der Ukraine das Recht zur Verteidigung absprechen, aber einen Eiertanz aufführen, wenn sie die Aggression Russlands verurteilen sollen. Im Ergebnis bedeutet das freie Fahrt für den Aggressor, der keinerlei Gegenwehr mehr zu fürchten hat und dem sich der Angegriffene auf Gedeih und Verderb auszuliefern hat. Der Angegriffene bekommt nicht mal eine Beileidspostkarte, sondern darf sich noch vorwerfen lassen, er sei selbst schuld.

Ich habe Respekt für eine Position, die die Aggression klar benennt aber trotzdem eine gewaltsame Antwort darauf ablehnt, etwa so wie beim Widerstand gegen den Einmarsch in die Tschechoslowakei 1968. Jede Verteidigung wird irgendwann absurd, wenn sie zerstört, was sie verteidigen will. Ich habe aber Null Verständnis für eine Position, die dem Aggressor um des eigenen Vorteils willen recht gibt, sei es weil man weiter mit ihm Geschäfte machen möchte und von dessen Sieg profitieren will, sei es das man den "Bären nicht reizen" will, weil man selbst Angst vor dessen Gewaltbereitschaft hat.

Es ist nun einmal so, dass die Antwort, ob man sich gegen einen übermächtigen Feind militärisch zur Wehr setzt (Ukraine) oder nicht (CSSR) nur kollektiv für das ganze Volk und das ganze Land getroffen werden kann. Wer sich da aus der Gemeinschaft mit einem "ohne mich" ausklinkt, wird mit Recht als Schmarotzer angesehen, der die Vorteile der Gemeinschaft genießt aber sich von anderen verteidigen lässt. Widerstand als Entscheidung des Einzelnen ist ein sinnloser Opfergang, der den Erfolg der Aggression nicht in Frage stellt.

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