tocqueville schrieb am 13. April 2006 11:12
> Deren Anzahl pro Kopf sehr viel niedriger ist. Warum nur?
Das ist einfach. Aufgrund fehlender verbrauchbarer Reserven (die
letzten haben wir damals, nach der Wende, im Konsumrausch verpulvert)
nehmen wir die Abwärtsentwicklung ganz Deutschlands nur um ein paar
Jahre (vielleicht eine Dekade?) vornweg. Das, was heute
Ostdeutschland bestimmt (hohe Arbeitslosigkeit, ein zerstörter
Mittelstand, fast vollkommene Fremdbelieferung der Märkte, Kommunen
in Abhängigkeit vom Länderfinanzausgleich ohne eigene Einnahmequellen
aufgrund nicht lokal verankertem Handel und Versorgung durch
Großmarktflächen, marodierende Jugendbanden (nein, nicht
rechtsradikale Skins, die sind inzwischen aus dem Alter rausgewachsen
- eher alkoholisierte 14jährige, deren politische Überzeugung so
beliebig ist wie ihre Mode und die sich kräftig fühlen, wenn sie
andere Menschen verprügeln und öffentliche EInrichtungen zerstören,
weil sie als abgeschriebene Generation anders ihr Selbstwertgefühl
nicht steigern können), darfst du in einiger Zeit auch in
Westdeutschland bewundern. Weil die Probleme in Ostdeutschland nicht
aufgrund der ostdeutschen Mentalität entsprechen oder gar anerzogen
sind, sondern weil sie Auswirkungen einer wirtschaftlichen
Entwicklung darstellen, die im Osten alle Reserven aufgezehrt hat,
was im Westen noch einige Zeit dauert.
Wenn du dir einbildest, daß das Abwimmeln auf Ostdeutschland und das
Bekämpfen der Symptome das Problem löst, wird du übel überrascht. Im
Gegenteil: Der Osten bietet die grandiose Chance, die Mechanismen,
die zu der katastrophalen Lage führten, zu analysieren und im Westen
noch gegenzusteuern - wenn man es denn will. Was ich ehrlich gesagt
bezweifel, da die Nutznießer dieser Entwicklung die Meinungsmacht in
Deutschland haben.
> Deren Anzahl pro Kopf sehr viel niedriger ist. Warum nur?
Das ist einfach. Aufgrund fehlender verbrauchbarer Reserven (die
letzten haben wir damals, nach der Wende, im Konsumrausch verpulvert)
nehmen wir die Abwärtsentwicklung ganz Deutschlands nur um ein paar
Jahre (vielleicht eine Dekade?) vornweg. Das, was heute
Ostdeutschland bestimmt (hohe Arbeitslosigkeit, ein zerstörter
Mittelstand, fast vollkommene Fremdbelieferung der Märkte, Kommunen
in Abhängigkeit vom Länderfinanzausgleich ohne eigene Einnahmequellen
aufgrund nicht lokal verankertem Handel und Versorgung durch
Großmarktflächen, marodierende Jugendbanden (nein, nicht
rechtsradikale Skins, die sind inzwischen aus dem Alter rausgewachsen
- eher alkoholisierte 14jährige, deren politische Überzeugung so
beliebig ist wie ihre Mode und die sich kräftig fühlen, wenn sie
andere Menschen verprügeln und öffentliche EInrichtungen zerstören,
weil sie als abgeschriebene Generation anders ihr Selbstwertgefühl
nicht steigern können), darfst du in einiger Zeit auch in
Westdeutschland bewundern. Weil die Probleme in Ostdeutschland nicht
aufgrund der ostdeutschen Mentalität entsprechen oder gar anerzogen
sind, sondern weil sie Auswirkungen einer wirtschaftlichen
Entwicklung darstellen, die im Osten alle Reserven aufgezehrt hat,
was im Westen noch einige Zeit dauert.
Wenn du dir einbildest, daß das Abwimmeln auf Ostdeutschland und das
Bekämpfen der Symptome das Problem löst, wird du übel überrascht. Im
Gegenteil: Der Osten bietet die grandiose Chance, die Mechanismen,
die zu der katastrophalen Lage führten, zu analysieren und im Westen
noch gegenzusteuern - wenn man es denn will. Was ich ehrlich gesagt
bezweifel, da die Nutznießer dieser Entwicklung die Meinungsmacht in
Deutschland haben.