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  • Aletheius la Dyaus Pitar

mehr als 1000 Beiträge seit 28.10.2011

Re: Was siehst Du denn bei einem Ameisenhaufen bzw. einem Bienenschwarm?

schopy schrieb am 22. Mai 2013 00:31

> Aletheius la Dyaus Pitar schrieb am 21. Mai 2013 23:58

> > Ich dachte, dass Du mit diesem zugeworfenen 'Ball' etwas anfangen
> > kannst. Hoffentlich liegt es an meinem Ego und nicht an Deinem.

> Ich glaube nicht, dass es ein Ego-Ding ist. Weder bei dir noch bei
> mir. Wir gehen einfach von derart unterschiedlichen Konzepten von
> "Individuum" aus, dass wir im Moment galaxienweit aneinander
> vorbeireden.

Einverstanden

> Eine Einigung darüber, was ein Individuum ist, erscheint mir - falls
> überhaupt möglich - ziemlich mühsam und für die vorliegende
> Diskussion über Personalkritik vs. Systemkritk auch nocht nötig. Ich
> hoffe, beim Vertreten meiner Position in dieser Auseinandersetzung
> wird hinreichend deutlich, wie ich "Individuum" verstehe.

Einverstanden

> Es bleibt unabhängig davon jedem überlassen, an seinem Verständnis
> von "Individuum" festzuhalten. Übrigens (und um einen Schwenk hin zu
> dieser Diskussion zu machen): Wie kommt es, dass einige "Einheiten"
> des menschlichen Bienenstocks *nicht* autark sind und in ihrem Denken
> über das System dem Systemdruck erliegen, während andere "Einheiten"
> des menschlichen Bienenstocks im Denken über das System autark - und
> damit Individuen - sind?

Die Festigkeit der eigenen Überzeugung hat mit der vollständigen
Informationslage sowie der Übereinstimmung von vorgestellten
Kausalketten mit der Realität zu tun. 

Das kann man aber nur wissen, wenn man seit seiner Kindheit mit sich
selbst in Reinen ist und lebenslanges Lernen als
Selbstverständlichkeit versteht. Viele, die nicht lesen, bleiben auf
der Stufe der letzten Ausbilung ... so meine persönliche Erfahrung
bei Kammeraden aus der Grundschulzeit. Hinzu kommt aber auch, was man
sich als Kind so insgeheim ausmalt, was man so liest, was man so
bastelt, was man von der Welt so mitbekommt und vor allem, das im
Kopf, was diese am Tag gesehenen Dinge während dem Schlaf einordnet. 

Wenn man dann später als Erwachsener z.B. bei in einem Gletschersee
vor einem Eisdamm feststellt, dass das Wasser nicht mehr in
ausreichendem Maße abfließt, muß ein Taucher in den dunklen
Gletschersee hinabtauchen bis zum unteren Ende des Eisdammes und dort
eine Sprengladung plazieren, damit das Wasser wieder besser abfließen
kann bevor es zum Bruch des Eisdammes kommt.

Da taucht man nur 'runter, wenn man genau weiß, was passiert wenn man
es nicht macht und wenn man weiß, dass in der Zeit, wo man in der
Tiefe ist, der Eisdamm halten wird. Bei Sprengmeistern (und früher
bei den Agenten) ist es noch eine Stufe ungewisser.

Heute macht man mit Bungee Jumping, FreeClimbing oder Tauchen in
abgesoffenen Industrieanlagen und solche 'Drahtseilakte' in das
'Nirgendwo' mehr ... Schritt für Schritt. 

Etwas anders ist es, wenn man einem System ausgeliefert ist wie die
Anwohner von Tschernobyl. Tausende haben ihre Arbeit verloren und
Tausende arbeiten in den Ruinen weiter ... nicht weil sie die
Menschheit retten wollen, sondern weil diese festen Stellen besser
sind als in die Fremde zu ziehen und neue feste Stellen zu finden. 

Und dann gibt es in diesen Situationen noch etwas: Den Tunnelblick,
der davon abhängt, welche Ideale man pflegt.  Man konzentriert sich
in der Situation des totalen Zusammenbruches auf etwas sinnvolles ...
oder man rettet sich selbst. 

Welche Biene stürzt sich auf die Hornisse, um sie mit ihren
Artgenossen zu bedecken und den Hitzetod sterben zu lassen? Es ist
Zufall. 
Warum entschied der Autor des Handbuchs für das System, Stanislav
Petrow, auf eine Fehlfunktion des russischen Radarsystems und nicht
irgendein Militär? Es war Zufall.
http://www.heise.de/tp/artikel/30/30488/1.html

Diese Einzelfälle bedeuten dennoch, es gibt eine unsichtbare Grenze,
ab der die die Anzahl der Individuen mit Geistensgegenwart und
Weitsicht und die Dauer deren Wachheitszustände die allgemeine
Situation so beeinflusst, dass die innere Kraft gewahrt bleibt oder
mehr oder weniger langsam zusammenbricht.
> http://de.wikipedia.org/wiki/Atomkrieg#Kritische_Situationen

Ich vermute, dass aus diesem Grund sich Betriebspsychologen
wirtschaftlich und ökonomisch rechnen.

> Gibt es Unterschiede in den "Einheiten" oder hat der Systemdruck mit
> manchen "Einheiten" nur etwas mehr Nachsicht? Bedenke dabei, dass
> diese unterschiedlichen Reaktionen auf das System auf jeder
> gesellschaftlichen Ebene vorkommen!

Hm ... mir gegenüber wurde mal geäußert, dass Dummheit auf allen
Ebenen gleich verteilt ist (diese Person musste sich bis heute
nicht ein einziges Mal korrigieren, was ihr negatives Urteil von
Zeitgenossen anging, ganz gleich ob öffentlich oder persönlich
bekannt).

Danke für das Gespräch
:-)

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