blu_frisbee schrieb am 20. Mai 2013 22:23
>
> Na dann helfen sie mir doch weiter: Warum ist der Ostblock
> zusammengeklappt und ab wann begann das? An welchen Problemen sind
> die gescheitert? Was muß beim nächsten Mal anders laufen?
Die Bedingungen des Zusammenbruchs sind so vielschichtig, dass sich
eher die Frage stellt, warum hat er (der Ostblock) in der SU-Variante
70 Jahre überlebt und tut es in den China- und Kubavarianten noch
heute.
Zunächst wären die ungünstigen Startbedingungen in der
wirtschaftlichen Basis Russlands zu benennen. Aber nach reiner Lehre
hätte man in einem so rückständigen Land auch nie eine Revolution
machen dürfen. (Das ist der Grund, warum wir noch das eine und andere
Jahrhundert abwarten müssen bis sich die PM endlich weit genug
entwickelt haben - was sie aber nie tun werden.)
Dann wäre ein großer und durchaus orchestrierter äußerer Druck zu
benennen WK II, kalter Krieg. In letzterem waren z.B.
Investitionsgüter nicht frei auf dem Weltmarkt beschaffbar. Damit
musste oft noch der letzte Scheiß mit viel aufwand nacherfunden
werden (man erinnere sich an den brühmten 61000D). Das treibt die
Kosten, inbesondere wenn man das kleinere der beiden Weltreiche ist.
Kombiniert mit einer hohen militärischen Bedrohung von außen führt
das zu einer ganz blöden (ausrücklich jedoch nicht dummen)
Ressorcenzuteilung. Raten Sie mal warum China bis heute versucht sich
aus diesem Spiel rauszuhalten.
OK. Für all diese Probleme hätte man halt schickere Losungen
entwickeln müssen. Wenn man so eine Sprüche-Position einnimmt, sollte
man aber auch ein paar gute, echte Vorschläge parat haben. Und nein,
mit einer prekären Genossenschaftswurschtelei ist es nicht getan.
Sowas kann sich ein Land solange leisten, wie es im Schatten des
großen Bären spielt. Ist der erledigt, wird es schneller plattgemacht
als unsereins "Jugoslawien" sagen kann.
Was tatsächlich nicht erfolgte, war eine Umstellung der Wirtschaft
vom Nachholmodus, der die von Ihnen angeprangerten (aber vielleicht
alternativlosen) kapitalistischen Elemente enthielt, auf den
Angriffsmodus, der einem kapitalistischen Weltsystem, seine eigenen
Grundlagen hätte entziehen müssen. Hier wurde viel zu wenig drüber
nachgedacht und praktisch erprobt (Müdigkeit, Angst, erstmal das
Erreichte sichern?). Das müssen wir nun tun ;-).
Aus der Ingenieursperspektive müssen z.B. die PM anders gestaltet
werden. Ihr Zweck, ihre Konfiguration darf nicht mehr die optimale,
auf Arbeitsteilung basierende, Enteignung der Bediener sein. Sie
müssen vielmehr so gestaltet werden, dass die Produktionsprozesse
beliebiger Güter von beliebigen Produzenten leicht angeeignet werden
können. Maschinen die schlauer sind als ihre Nutzer. So was gibt es
schon, schauen Sie sich Autos an, die sind heute so konzipiert das
jeder Depp sie bedienen kann. (Das war zu Zeiten eines manuellen
Schocks durchaus nicht so.) Es gibt keinen Grund warum eine
CNC-Fräse nicht auch so gestaltet werden könnte.
Autos kann man übrigens mieten solange man sie braucht und wenn man
gerade nicht rumbrummen will, kann ein anderer rumbrummen. Ersetzte
nun >Auto< durch >Produktionsinfastruktur<.
2017cp
>
> Na dann helfen sie mir doch weiter: Warum ist der Ostblock
> zusammengeklappt und ab wann begann das? An welchen Problemen sind
> die gescheitert? Was muß beim nächsten Mal anders laufen?
Die Bedingungen des Zusammenbruchs sind so vielschichtig, dass sich
eher die Frage stellt, warum hat er (der Ostblock) in der SU-Variante
70 Jahre überlebt und tut es in den China- und Kubavarianten noch
heute.
Zunächst wären die ungünstigen Startbedingungen in der
wirtschaftlichen Basis Russlands zu benennen. Aber nach reiner Lehre
hätte man in einem so rückständigen Land auch nie eine Revolution
machen dürfen. (Das ist der Grund, warum wir noch das eine und andere
Jahrhundert abwarten müssen bis sich die PM endlich weit genug
entwickelt haben - was sie aber nie tun werden.)
Dann wäre ein großer und durchaus orchestrierter äußerer Druck zu
benennen WK II, kalter Krieg. In letzterem waren z.B.
Investitionsgüter nicht frei auf dem Weltmarkt beschaffbar. Damit
musste oft noch der letzte Scheiß mit viel aufwand nacherfunden
werden (man erinnere sich an den brühmten 61000D). Das treibt die
Kosten, inbesondere wenn man das kleinere der beiden Weltreiche ist.
Kombiniert mit einer hohen militärischen Bedrohung von außen führt
das zu einer ganz blöden (ausrücklich jedoch nicht dummen)
Ressorcenzuteilung. Raten Sie mal warum China bis heute versucht sich
aus diesem Spiel rauszuhalten.
OK. Für all diese Probleme hätte man halt schickere Losungen
entwickeln müssen. Wenn man so eine Sprüche-Position einnimmt, sollte
man aber auch ein paar gute, echte Vorschläge parat haben. Und nein,
mit einer prekären Genossenschaftswurschtelei ist es nicht getan.
Sowas kann sich ein Land solange leisten, wie es im Schatten des
großen Bären spielt. Ist der erledigt, wird es schneller plattgemacht
als unsereins "Jugoslawien" sagen kann.
Was tatsächlich nicht erfolgte, war eine Umstellung der Wirtschaft
vom Nachholmodus, der die von Ihnen angeprangerten (aber vielleicht
alternativlosen) kapitalistischen Elemente enthielt, auf den
Angriffsmodus, der einem kapitalistischen Weltsystem, seine eigenen
Grundlagen hätte entziehen müssen. Hier wurde viel zu wenig drüber
nachgedacht und praktisch erprobt (Müdigkeit, Angst, erstmal das
Erreichte sichern?). Das müssen wir nun tun ;-).
Aus der Ingenieursperspektive müssen z.B. die PM anders gestaltet
werden. Ihr Zweck, ihre Konfiguration darf nicht mehr die optimale,
auf Arbeitsteilung basierende, Enteignung der Bediener sein. Sie
müssen vielmehr so gestaltet werden, dass die Produktionsprozesse
beliebiger Güter von beliebigen Produzenten leicht angeeignet werden
können. Maschinen die schlauer sind als ihre Nutzer. So was gibt es
schon, schauen Sie sich Autos an, die sind heute so konzipiert das
jeder Depp sie bedienen kann. (Das war zu Zeiten eines manuellen
Schocks durchaus nicht so.) Es gibt keinen Grund warum eine
CNC-Fräse nicht auch so gestaltet werden könnte.
Autos kann man übrigens mieten solange man sie braucht und wenn man
gerade nicht rumbrummen will, kann ein anderer rumbrummen. Ersetzte
nun >Auto< durch >Produktionsinfastruktur<.
2017cp