Ansicht umschalten
Avatar von tertium non datur
  • tertium non datur

mehr als 1000 Beiträge seit 03.05.2001

Re: Moslemisch geprägter Staat mit Turkvölkern

logiko schrieb am 11.01.2022 21:02:

Die Bevölkerungen der Ukraine und Kasachstans sind kaum miteinander vergleichbar. Es gibt zwar in beiden Ländern eine russische Minderheit von nicht unerheblicher Größe, aber durch die Konzentration in der Krim, wurde das Ukraineproblem von Putin völkisch mit Annexion gelöst.
Beide Länder hatten das Missvergnügen nach der Abspaltung von Russland von der Nomenklatura des Sowjetregimes weiterregiert zu werden. Eine echte Loslösung von russischer Vorherrschaft war da eher schwierig. Das Baltikum hatte da eine schnelle Löslösung zustande gebracht, der Lohn war die Natomitgliedschaft.
In Kasachstan herrschten die Adepten der Nomenklatura länger und die Lage ist dort komplizierter, da Herrschafts- und Claninteressen miteinander unauflöslich verwoben sind. Kasachstan wird zum großen Teil von Turkvölkern besiedelt, ist moslemisch und hat eine Nähe zur Türkei. Folglich stellt dort nicht der Westen die Konkurrenz zu Putin, sondern Erdogan, der dominant aus völkischen Gründen in die von Turkvölkern besiedelten Gebiete hineinzuregieren versucht.

Da ist nicht nur Erdogan interessiert. Dort spielen alle mit.
Die älteste geostrategische Theorie hat noch immer Gültigkeit.
- https://de.wikipedia.org/wiki/Heartland-Theorie
Gerade im beginnenden asiatischen Jahrhundert

Die alten sowjetischen Kräfte scheinen inzwischen ausgebootet zu sein. Vielleicht waren die jüngsten Ereignisse die letzten Zuckungen davon. Damit ist offen, in welche Richtung sich Kasachstan bewegt.

Ich würde eher sagen die alten sowjetischen Kräfte sind jetzt wieder an der Macht (nachdem Tokajew und Putin sowohl dem westlichen als auch dem chinesischen Einfluss mit der Entmachtung des Nazerbajew-Clans einen Riegel vorgeschoben haben)

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.01.2022 05:53).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten