Gerade beim Standard erschienen:
Tokajew bittet nun Oligarchen in Kasachstan zur Kasse
Das von Russland dominierte Militärbündnis OVKS beendet seinen Einsatz in Kasachstan. [...]
Weiter unten im Text:
Die massiven Kaderbewegungen im kasachischen Geheimdienst KNB zeugen allerdings eher von einem internen Machtkampf als von einer äußeren Attacke. Mehrere ranghohe Offiziere sind inzwischen tot, angeblich haben sie Selbstmord begangen, weil sie den Angriff auf das Land "verschlafen" haben. Geheimdienstchef und Ex-Premier Karim Massimow wurde bereits vor Tagen entlassen und inzwischen verhaftet.
Über das Schicksal seines Stellvertreters Samat Abisch gibt es widersprüchliche Meldungen. Zunächst hieß es, er sei ebenfalls verhaftet worden, später wurden entsprechende Meldungen wieder gelöscht. Dabei ist das hochbrisant, denn Abisch ist der Neffe von Altpräsident Nursultan Nasarbajew.
Abisch und sein Bruder Kairat Satybaldy wurden mehrfach als mögliche Köpfe einer Verschwörung genannt. Satybaldy hatte ebenfalls beim Geheimdienst angefangen, ist aber nun einer der reichsten Männer Kasachstans und soll dem Vernehmen nach einer der informalen Führer religiöser Radikaler im Süden des Landes sein. Ob sich aus diesen Islamisten das Gros der Randalierer in Almaty zusammensetzte, darüber kann nur spekuliert werden.
Auffällig war zudem, dass die Polizei in Almaty regelecht verschwand und so erst die Ausschreitungen ermöglicht wurden. Der Hilferuf an den OVKS könnte daher dazu gedient haben, sich die Loyalität der schwankenden Sicherheitsorgane wieder zu sichern. [...]
Und auch die Oligarchen der Nasarbajew-Zeit will Tokajew nun zur Kasse bitten. "Dank des ersten Präsidenten (Nasarbajews Namen nannte Tokajew nicht) sind im Land zudem einige sehr gewinnträchtige Unternehmen und eine Schicht von Reichen entstanden, die wir namentlich kennen", sagte er. Diese müssten nun jährlich bedeutende Summen in einen "Für das Volk Kasachstans"-Fonds einzahlen, forderte Tokajew. [...]
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