Ein seltsam wabernder Text. Was Kasachstan betrifft - von der gewiss unverdächtigen BBC befragte Bewohner Almatys sprechen von bewaffneten Banden, die zumindest Proteste der Zivilbevölkerung sich sofort zunutze gemacht haben. Die Dynamik war eine blitzschnelle, von Null auf Hundert in einem, höchstens zwei Tagen, von der friedlichen Demonstration zum bewaffneten Aufstand. Ob es ausländische Manipulation gegeben hat, von wem und zu welchem Ende, ist zurzeit nicht auszumachen. Es ist aber schon wahrscheinlich, dass es nicht so ganz mit rechten Dingen zugegangen ist.
In der Ukraine ist das hingegen aktenkundig, dort hat der Westen Milliarden investiert, um den aus historischen Gründen nach Westen blickenden Teil der Bevölkerung für einen faschistoiden Putsch zu gewinnen. Und deutsche Politiker waren voller Eifer dabei. Sogar die nzz stellt nüchtern fest, dass die EU inzwischen über 15 Milliarden Euro da versenkt hat, ohne dass sich an der korrupten Staatsstruktur Wesentliches geändert hätte. Wenn, möchte man anfügen, eher in die verschlimmernde Richtung. Das Gros der ukrainischen Bevölkerung war noch nie so arm, der Staat ist in einem schwebenden Pleite-Zustand, es wird altvorderer Faschisten gedacht, Monumente für sie errichtet.
Gleichzeitig verwandelt sich die Ukraine nach und nach in einen grossen nato-Stützpunkt, dazu muss sie nicht offiziell Mitglied sein. Russische Sicherheitsbedenken werden mit dem Hinweis auf den defensiven Charakter der nato - da frage man die Bewohner Serbiens - für unbegründet, ja absurd erklärt, ja, Russland selbst sei der Aggressor.
Und da will Novak nur unzufriedene, aufgebracht um ihr Recht kämpfende Bevölkerungen sehen, den geogstrategischen Hintergrund aussparen. Eine seltsame Idee.