Offenbar verzichten die Gilets jaunes weitgehend auf "Anführer", an deren Stelle tritt ein kollektives "Wir", das sich auf dem Place de la République unmittelbar erfahren lässt.
Genau davor hat die Administration ja Angst.
Jede organisierte Demonstration ist überschaubar, eingepfercht, hat Zuschauer und Gegendemonstanten.
Aber das ist ein Flächenbrand. Wo Menschen ein Wir-Gefühl entwickeln, weil sie gegen die gleichen Widrigkeiten kämpfen, gegen den gleichen Riss in der Welt und plötzlich begreifen, dass sie nur gemeinsam dagegen vorgehen können und was sie bewegen, da hat kaum ein Zentralorgan eine Chance.
Das ist das, was gerne übersehen wird, wenn man sich an Parolen wie "Wir sind das Volk" abarbeitet. Der Focus liegt medial auf Volk, aber selten fragt jemand, wer den eigentlich "Wir" ist und in den meisten Fällen ist es schlicht "Wir, die wir nicht länger hinnehmen, wie ihr uns behandelt, fordern Veränderung.". Etwas anderes heißt es selten.
Solche "Wirs" werden wir wohl noch häufiger erleben. Und sie werden erfolgreich sein.
Interessante Zeiten
https://www.youtube.com/watch?v=LSk_f4uHDk8