Laut dem IGH sind einseitige Unabhängigkeitserklärungen nur dann völkerrechtswidrig, wenn sie mit unrechtmäßiger Gewaltanwendung (allgemeines Gewaltverbot) oder anderen groben Verstößen gegen das Völkerrecht einhergehen.[2]
Und genau das unterscheidet die "Volksrepubliken" vom Kosovo.
Die Sezession im Donbass war von Anfang an gewalttätig und blutig. Die Sezession des Kosovo nicht, dort hatte zum Zeitpunkt der Sezession eine UN-Friedenstruppe mit entsprechendem Mandat die Kontrolle.
Davor gab es eine lange Phase gewaltfreien Widerstands der albanischen Mehrheit (über 80%) gegen die Dominanz der Serben, die insbesondere mit dem Namen des späteren Präsidenten Ibrahim Rugova verknüpft ist, ehe der immer weiter eskalierende Terror der UCK und der Gegenterror der serbischen Armee die UNO auf den Plan rief - damals noch inklusive Russland.
Nichts dergleichen im Donbass. Von den Separatisten hatte niemand etwas gehört, bevor russische Geheimdienstoffiziere den Putsch inszenierten. Das war keine Sezession, das war eine getarnte (jetzt nicht mehr) Annexion durch Russland.