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ja

PeteFrost schrieb am 13. Juni 2008 12:59

> ...der, der investiert, auch irgendwo seine bedingungen diktiert. und
> man macht es dann auch so, wie man es selbst von sich her kennt.
>
Klar, aber man sollte sich überlegen, ob es clever ist, jemandem der
unbedingt einen Vertrag haben will, irgendwelche unrealistischen
Bedingungen aufzuzwingen, die dieser in seiner Verzweiflung einfach
abnickt, obwohl das so nie durchzuhalten ist, was bei genauerem
Hinsehen auch beide Seiten sehen könnten.

> wir sind aber mittlerweile vielleicht so weit, auf eigenheiten
> rücksicht zu nehmen und deren bestehen/entwicklung zu fördern. dann
> wäre das ganze vielleicht auch langfristig positiv für alle. 
>
Ganz so naiv wie früher ist man vielleicht nicht mehr. Aber insgesamt
sehe ich relativ wenig neue Konzepte mit denen man politisch an
solche instabilen Länder herangeht. Es ist eben auch ein
moralisch-politisches Dilemma. Auch wenn es immer wieder gemacht
wird, kann man vom moralischen Standpunkt aus nicht einfach
irgendwelche korrupten Militärdiktaturen unterstützen, die vom
erhaltenen Geld Waffen kaufen um unliebsame zu verfolgen oder
ethnische Minderheiten zu vertreiben / zu erschießen.

Andererseits zeigt es sich, dass man das westliche demokratische
Nationalstaatsmodell nicht einfach 1:1 über ein Land stülpen kann.
Für dieses Modell fehlen die Grundlagen und häufig genug führt dies
eher zu einer Verschärfung der Konflikte mit ethnischen Minderheiten,
denn im klassischen westlichen Modell wird auch immer eine (relativ)
homogene Bevölkerung mit nationalem Bewußstsein impliziert. Davon
loszukommen fällt ja auch den westlichen Staaten schwer. Es ist
zumindest fraglich, ob das west-eruopäische Modell 1:1 exportfähig
ist. Immer kleinere neue Nationalstaaten zu schaffen um der
Problematik der ethnischen Konflikte zu begegnen ist imho auch keine
Lösung. Es sollte daher mehr an einem dritten Weg gearbeitet werden,
bei dem man v.a. die möglichkeit der spezifischen eigenen regionalen
Entwicklung beachtet und versucht gewachsene Strukturen nicht
gewaltsam zu entfernen, sondern langfristig und nachhaltig zum Nutzen
der Bevölkerung umzubauen.

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