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mehr als 1000 Beiträge seit 07.01.2000

wortgeklingel und alogik zwecks verbrämung von inhumanität

WilliamLee schrieb am 13. Juni 2008 14:12
> frajo rolofs schrieb am 13. Juni 2008 12:39
>> Iuppitter schrieb am 13. Juni 2008 10:32

>>> Unsere Politiker haben sich nur mal wieder gegenseitig an 
>>> Naivität überboten!

>> naiv bedeutet arglos.
>> jemand, der den tod unschuldiger billigend in kauf nimmt, ist
>> jedoch nicht arglos.
>> und wer die teilnahme an einem angriffskrieg absegnet, nimmt den
>> tod unschuldiger billigend in kauf.
>> den tod unschuldiger billigend in kauf zu nehmen, ist nicht naiv,
>> sondern verkommen.

> Das kann aber im Sinne einer Verantwortungsethik schon arglos sein.

wenn das, was du hier als "verantwortungsethik" anführst, dazu führen
kann, daß das leiden und sterben unschuldiger menschen als "folge
arglosen handelns" gewertet wird, dann ist diese
"verantwortungsethik" nicht viel mehr als verbales blendwerk zum
frommen der usurpatoren der macht, denn sie dient lediglich dazu, die
verantwortung der verantwortlichen auf "argloses" zu reduzieren und
ihnen somit trotz des leidens, das sie über unschuldige menschen
gebracht haben, ein unbehelligtes leben zuzusprechen.
sowas als "verantwortungsethik" zu bezeichnen, trägt schon ein
deutliches signum von perversion.

> Man hat der eigenen Logik nach ja auch wenige unschuldige getötet um
> viele Unschuldige zu retten.

du wolltest "weniger" schreiben.

du bezeichnest als "logik", was keine ist.
denn zum einen könnte nach dieser "logik" jeder mensch mit drei
gesunden organen getötet werden, um drei verschiedenen menschen das
leben zu retten. und drei gerettete zählen nach dieser tumben "logik"
ja mehr als ein getöteter.

zum anderen können diese inkompetenten, nonchalanten,
verantwortungslosen, törichten nutznießer angeeigneter macht nicht
begründen, warum sie zur "berechnung" des wertes menschlicher leben
das attribut "menschlich" abstrahieren und lediglich die
simpel-arithmetik "zwei ist größer als eins" ansetzen. in
wirklichkeit, und das weiß jeder außer den vom machtrausch
befallenen, gilt "ein menschenleben hat den wert unendlich" und
"zweimal unendlich gleich dreimal unendlich".

zum dritten sind behauptungen der art "wir mußten N menschen
umbringen, um viel mehr als N menschen zu retten" natürlich nicht
falsifizierbar. d.h. sie haben genausoviel erkenntniswert wie der
satz "in meiner garage wohnt ein lila drache, den nur ich sehen
kann".

> Man kann dann natürlich nachher
> trefflich streiten, ob das der Fall war.

nein - über nicht-falsifizierbare aussagen läßt sich nicht streiten,
und schon gar nicht trefflich.
eine tatsache jedoch ist unbestreitbar: es werden unschuldige
menschen umgebracht, bzw. ihr tod, ihr leiden billigend in kauf
genommen.

> Nur der Gesinnungsethiker
> würde dies als prinzipiell verkommen ansehen. 

hier wird das wort "gesinnungsethiker" als etikett hergenommen, um
die vertreter der legitimen interessen abels zu marginalisieren und
diffamieren.
als ob kain und die vertreter seiner illegitimen interessen keine
"gesinnung" hätten.

ja - das heranziehen nicht-falsifizierbarer behauptungen zum zwecke
der beschönigung von billigend herbeigeführtem leid und tod ist
verkommen.

> Ist in dem Fall also
> eine Prinzipienfrage, welcher ethischen Richtung man anhängt. 

natürlich - es ist bekanntlich immer eine "prinzipienfrage", ob man
der ethischen richtung "opfer" oder der ethischen richtung "täter"
anhängt.

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