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  • Hagjo1

mehr als 1000 Beiträge seit 11.11.2021

Re: Deutschland schlägt China, EU27, USA und die Welt

Naturzucker schrieb am 10.03.2024 16:28:

https://ourworldindata.org/grapher/energy-consumption-by-source-and-country?country=OWID_WRL~DEU~CHN~OWID_EU27~USA~NOR~ISL

Mit seinem > 20% Anteil der "Erneuerbaren" am Primärenergieverbrauch (nach neuesten Zahlen für 2023 sind es sogar 22% *1)) schlägt Deutschland vergleichbar industrialisierte Länder und liegt auch noch vor dem Musterknaben China. Das vor allem Energie aus Wasser erzeugt, dessen Potential in Deutschland weitgehend ausgeschöpft ist. Und dabei ist Energie aus Laufwasser steuerbarer als Energie aus Sonne und Wind. Es ist für solche Länder, bei denen die Topografie den Bau von Staudämmen erlaubt, viel leichter Energie aus Wasser zu erzeugen als Länder, die überwiegend auf Sonne und Wind zurückgreifen müssen.

Erheblich besser sind daher Norwegen und Island, weil, wie wir wissen, dort die Voraussetzungen für die Nutzung von Erdwärme oder Laufwasser gegeben sind.

Daher kann ich das mit der Überschrift vorweggenommene Fazit so nicht nachvollziehen.

Was allerdings falsch läuft bei der deutschen Energiewende sind die enorm hohen Kosten, weil sich Wind und Sonne derzeit nicht in dem benötigten Umfang steuern und saisonal speichern lassen und wir uns deshalb eine sündhaft teuere Backup-Infrastruktur leisten, deren Betrieb um so teurer wird, je weniger sie ausgelastet ist. Aber andererseits nötig ist, weil Phasen ohne Ertrag aus Sonne und Wind nicht rein theoretisch sind, sondern immer wieder regelmässig auftreten, oft sogar über mehrere Wochen.

Daher sehe ich das Potential für Sonne und Wind derzeit schlicht ausgereizt. Jedes Prozent-Pünktchen mehr erkaufen wir uns mit exponentiell steigenden Kosten. Und da wir grad schon jetzt unsere Wirtschaft an die Wand fahren, fehlt uns dafür schlicht das Geld. Sowohl dem Staat als auch demnächst den arbeitslosen Bürgern.

Wir brauchen daher dringend eine Atempause bei dem Ausbau von Sonne und Windkraft, bis das leidige Problem der Speicherfähgkeit und die im Endeffekt daraus resultierenden Kosten für eine Kilowattstunde Strom gelöst sind.

Wir müssen deswegen die Energiewende ja nicht stoppen. Wir hören nur vorübergehend auf, weiter Windräder und Solarzellen auszustellen 🤣

*1) https://www.umweltbundesamt.de/themen/erneuerbare-energien-nehmen-2023-weiter-fahrt-auf

Keiner Einwand dazu. Ich glaube nicht, dass wir in D. schon unbedingt an der Stelle sind, wo wir
den Ausbau der Anlagen stoppen müssten, bis die Speicherinfrastruktur hinterherkommt.
Dein Fehler liegt darin, dass du den Ertrag der vorhandenen PV/Windräder nach den Spitzenzeiten ihrer Erträge bewertest. Da liegen wir tatsächlich an windigen Sommertagen schon weit über dem, was gebraucht wird, so daß dann zeitweise ganze Windräder abgeschaltet
Viel wichtiger ist allerdings, was die PV/Windkraft an windstillen verregneten Wintertagen leisten kann und das ist tatsächlich nicht NUll!
Selbst mein BKW mit 0,6 KWP hat im völlig verregneten Dezember noch 2% meines monatlichen Strombedarfs generieren können. Hätte ich da eine 10KWP Anlage auf dem Hausdach gehabt, wären das immerhin 25% meines täglichen Strombedarfs als Mindestwert gewesen. Und da ist noch deutlich Potential.
Klar, in Sommermonaten komme ich auch mit einer 10KWP Anlage ohne Speicher kaum über 55% Autarkie, und gebe dann sogar bis zu 80% meines erzeugten Stroms ins Netz/Nirwana.

Schluss mit dem Ausbau der eE ohne Speicher ist erst dann, wenn er für die Investoren/Privatleute finanziell nicht mehr lukrativ wird.

Und wenn man bedenkt, dass das 1 KW Batteriespeicher in den letzten 3 Jahren jährlich um je 25% günstiger geworden ist... ...dann sollte man -wie ich- doch erst mal weiter die PV-leistung ausbauen und mal beruhigt zuschauen, was der Speicher in 2-3 Jahren so kostet.
Geil wäre auch eine Wallbox + E-auto, dessen Batterie ich als Speicher mitnutzen könnte. Würde dem Staat nur einen Gesetzeserlass kosten, nebenbei die E-autoverkäufe gratis pushen und MIR die Gelegenheit geben, die Dunkelflaute der Monate November bis Februar mit der annähernd 100% Stromautarkie zwischen März und September gegenzurechnen -inkl. gesparter Spritkosten- für die täglichen 50 km mit dem Auto.
Da würd ich dann trotzdem noch im Juni/Juli/August 25% Strom produzieren, den ich gar nicht nutzen kann... ...wäre dann aber trotzdem zwischen Nov. und Februar im Schnitt zu 25% autark.

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