Stephan Geue schrieb am 10.03.2024 19:39:
Was heißt "leichter"? Ein Windrad und ein PV-Acker ist jedenfalls sehr viel schneller errichtet als ein Wasserkraftwerk. Und je erzeugter kWh ist ein Wasserkraftwerk auch sehr viel teurer. Als Beispiel wieder der Drei-Schluchten-Damm: Ca. 65 Mrd. Dollar Baukosten führen zu ca. 9,6 GW durchschnittlicher Leistung übers Jahr. Das macht also knapp 7000 Dollar je kW. Ich habe eben mal geguckt, was ein 400-W-Panel PV kostet: 70 Euro (und das ist ein Endverbraucherpreis für lediglich 1 Panel!). Rechnet man mit gemittelt 10 Prozent jährlicher Verfügbarkeit, dann kostet 1 rund um die Uhr verfügbares kW ca. 1750 Euro, also ungefähr ein Viertel der Energie aus dem Wasserkraftwerk. Sicher, das Panel liefert nachts keinen Strom und bei starker Bewölkung nur wenig und im Winter deutlich weniger als im Sommer. Man würde wohl auch nicht, wahrscheinlich noch nicht einmal im Sudan, ein größeres Gebiet ausschließlich aus PV versorgen wollen, sondern die Versorgung mit Windkraft kombinieren, was die Verfügbarkeit schon deutlich erhöht. Die Kosten von Windkraft liegen in der Nähe von denen der PV, verteuern den Mix also nicht.
Deine Rechnung verstehe ich nicht. Mit welcher Lebensdauer darf der Staudamm rechnen, mit welcher die PV? Ich glaube nicht, dass PV-Module Lebensdauern im Bereich eines Jahrhunderts erreichen. Bei Staudämmen ist das aber durchaus erreichbar.
Darüberhinaus kostet die Backupleistung selbst für die Kombination von PV und Wind deutlich mehr als die für Wasserkraft. Und ein solches Backup kann bei einem Staudamm deutlich langsamer zugeschaltet werden, weil der eben nicht in kürzester Zeit trocken liegt.