Nein, das ist nicht "Sparen", wenn man die Preise durch die Decke schießen lässt, sondern "Erpressung".
Ich mach's mal einfach: wenn wir Energie-, Wärme- und Verkehrswende wirklich wollen, dann müsste sich das vor allen Dingen bei der unteren Hälfte der Bevölkerung im Geldbeutel vorteilhaft bemerkbar machen. Das sind wahlweise Erwerbstätige oder eben auf staatliche Hilfen angewiesene Personen. Die kriegen aber, bezogen auf ihre Vermögens- und Einkommenssituation bezogen, die dicksten Brocken zugemutet. Die CO2-Steuer ist hochgradig asozial: im Schnitt soll jeder Deutsche für 11t CO2 verantwortlich sein. Das ist natürlich der Mittelwert aus den Gesamtemissionen der Republik. Dabei ist es eine Binse, dass Besserverdienende und Reiche einen höheren Emissionswert aufgrund luxuriöserer Immobilien und höheren Lebensstandards haben. Die Gering- und Normalverdiener, aber auch die Alimentierten zahlen (teilweise) deren Emissionen mit.
Im Grunde funktioniert Zustimmung nur über den Geldbeutel. Dabei gibts zwei Möglichkeiten: entweder du machst alles, was nicht sein soll, teurer und benachteiligst damit einen großen Teil der Bevölkerung, bis auf die Reichen. Oder du machst das, was erwünscht ist, billiger, dann haben alle was davon.
Wenn wir also E-Mobilität, Wärmepumpen & co haben wollen, dann bitte doch als Alternative so viel billiger machen, dass es sich rechnet! Bei der Luft-WP mit Arbeitszahl 3 darf der Strom halt nur doppelt so teuer sein wie die Kilowattstunde Öl oder Gas, sonst amortisiert sich der Ersatz nie. Dann bleibt die Option Öl/Gas halt billiger und kann nur politisch totgeschlagen werden. Wenn man den Menschen die Freiheit (!) zur Entscheidung übrig lässt, greifen sie zur günstigeren Methode.
Und das gilt eben auch bei den E-PKWs. Solange die Anschaffung, der Betrieb und die Wartung teurer ist als beim Klassiker, kann man nicht erwarten, dass die Menschen sich dafür entscheiden.
Am Ende sprechen wir über FREIHEIT und MARKTWIRTSCHAFT. Die Menschen wollen nicht bevormundet werden, sondern frei entscheiden. Und sie entscheiden nunmal mit ihrem Geldbeutel. Ist das so schwer für unsere Regierenden zu begreifen in Berlin oder Brüssel? Die "klimafreundliche Option" ist schlichtweg zu teuer für die meisten Menschen. Allerdings ist die konventionelle Lebensweise auch inzwischen an der Grenze der Erschwinglichkeit. Vielleicht hätte man ja in den 1950er und 1960er mit der Klimawende anfangen sollen, da gab's Wohlstand durch eigene Hände Arbeit. Heute reichen zwei Gehälter nicht mehr aus. Also wo fangen wir an?