Ansicht umschalten
Avatar von Zumsteinspitze
  • Zumsteinspitze

mehr als 1000 Beiträge seit 27.05.2021

Re: Angesagt ein Umdenken bei der Bodenbewirtschaftung.

Frieder schrieb am 28.06.2023 23:12:

Die Niederschläge in Deutschland sind noch immer in dem Bereich, der mehr als ausreichend wäre, wenn das Wasser vom Boden aufgenommen wird.

Bislang war die gesammte Wasserpolitik darauf ausgerichtet "übermäßiges" Niederschalgwasser schnellstmöglich abzuführen. Dies muss sich ändern. Wasser muss in den Boden infiltriert werden, und diese müssen mit Humus neu aufgebaut werden, daß sie Wasser auch speichern können.

Großflächige Maisplantagen also Kultur mit maximalem Energiepflanzen Ertrag sind hierbei das kontrapruduktivste was es gibt. Weil Mais den Boden maximal auszehrt.
Zwischenfrüchte sind schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, reichen aber nicht aus, solange nicht in ein systematisches gesamt Konzept eingebunden sind.
Diese findet man unter dem stichwort "Regenerierende Landwirtschaft", dort wird daran gearbeitet. Allerdings gibt es kein "One size fits all", wie derzeitige Landwirtschaft nach Anbauempfehlung der Agrarindustrie.

Kurzes Video das Wirkung auf den Punkt bringt (Englich mit Untertiteln).
https://www.youtube.com/watch?v=FR8HRmsrzSQ

Ich habe vor drei Jahren ein Stück Ackerland aus der Pacht genommen und bewirtschafte es seitdem selber. Darauf produziere ich für unsere Familie Gemüse und Kartoffeln und die Bodenbearbeitung erfolgt seitdem pfluglos. Da Kartoffeln maximal aller 4 noch besser 5 Jahre wieder auf dem gleichen Stück gepflanzt werden sollten, habe ich eine ziemlich ausgeklügelte Fruchtfolge mit Zwischenfrüchten für meinen Hobbyacker entworfen. Ziel ist natürlich neben Humusaufbau und Verbesserung der Bodenstruktur eine weitgehende Vermeidung von Erosion durch fortlaufende Bedeckung des Bodens. Im Gegensatz zur üblichen Herbstfurche erfolgt die Bodenbearbeitung bei mir erst im Frühjahr. Im Gegensatz zu gepflügten Flächen hab ich keine Probleme mit Bodenauswaschung, weil Schmelzwasser durch Schnee oder generell Wasser bei stärkeren Niederschlägen im Winter oder zeitigem Frühjahr viel besser vom Boden aufgenommen wird, statt mir die Pflugfurchen entlangzurennen und Bodenbestandteile wegzuschwemmen. In einer Gebirgsgegend kann so etwas schon arg werden. Der Nachteil von allem ist ein erhöhter Unkrautdruck während der Vegetationsperiode. Ich verwende keine Herbizide und auch keine Insektizide. Künstliche Düngung nur in sehr eingeschränktem Maße mit etwas Kali bei den Kartoffeln. Erfordert natürlich einen erhöhten Aufwand für mechanische Unkrautbekämpfung.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten