Im Buch von Amalrik aus den 70igern über die Zukunft der Sowjetunion wird z.B die alltägliche Korruption beschrieben, die dort sogar mit einer unverhinderbaren Naturgewalt gleichgesetzt wird.
Auch ich hab dieses Buch gelesen, allerdings ist mir eine besondere Hervorhebung der Korruption nicht in Erinnerung.
Dann wird rückwirkend der wirtschaftliche Einbruch zumeist mit zwei Dingen erklärt: Dem Einbruch einiger Rohstofferträge - und der Korruption.
Du hast den Hauptgrund vergessen zu erwähnen: Die Ineffizienz der Wirtschaft, hervorgerufen durch Desinteresse der Bevölkerung.
Und dann - auch wenn sie nicht als Maßstab taugt - meine persönliche Erfahrung, dass Grenzübertritte in den Osten in den 80igern neben unendlich viel Zeit auch unglaublich viel Geld erforderten, weil wirklich jeder Beamte seinen persönlichen Griff in die Börse wollte.
Ich war in den späten 70ern zwei mal in der DDR, beides mal mit meinem Privatauto, ohne Durchsuchung, ohne Bakschisch, ohne Probleme (was ich von Österreich zu der Zeit nicht behaupten kann) und ohne großen Zeitaufwand. Weiter östlich kam ich zur SU-Zeit nie. Da mag es sicher anders ausgesehen haben.
MfG: M.B.