Ansicht umschalten
Avatar von Goerlitzer
  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Embargo russ Kohle: War das mittelbar Ursache für Grubenunglücke in Polen?

Speziell der Bedarf von Privathaushalten und kleinen Wärmekraftwerken wurde in Polen in den letzten Jahren vielfach mit russischer Steinkohle befriedigt. Ca. 12-15 Mio. Tonnen wurden p. a. importiert. Der Preis lag i. d. R. unter dem polnischer Steinkohle.

Mitte März beschloss die Regierung Morawiecki ein Importverbot für russische Kohle. Die polnischen Zechen in Oberschlesien und im Lubliner Revier reagierten mit einer deutlichen Produktionsausweitung. 5,5 Mio. Tonnen wurden im März gefördert, so viel wie in keinem anderen Monat seit 3 1/2 Jahren.

Doch offensichtlich ging die deutliche Produktionsausweitung zu Lasten der Sicherheit, denn im April 2022 kam es zu folgenschweren Grubenunglücken innerhalb kürzester Zeit. Am 20.4. starben in der Zeche Pniowek 17 Bergleute, 17 weitere wurden verletzt. 3 Tage kam es in der Zeche Zofiowka zu einem neuen Grubenunglück, das 10 Opfer forderte.

Über die Ursachen der Unglücke berichteten die Medien nur spärlich, - unentdeckte Methangas-Bildungen, Explosionen, Stollenbrüche. Würde ein Mainstream-Journalist die Vernachlässigung der Sicherheitsvorschriften mit dem übereilten Embargo russischer Kohle in Verbindung bringen, müsste er sich wohl bald nach einem neuen Job umschauen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten