...ich habe am TG an der Schloßstraße in den 90igern mein Abi gemacht und bin in den zahlreichen Freistunden durch die Stadt gestreift. Damals gab es noch die alte Zentralhaltestelle und dort gammelten eigentlich jeden Tag Zecken herum, besoffen, schmutzig, bettelnd, mit einem Rudel nicht angeleinter Hunde um sich herum. Leere Flaschen zerdeppernd usw. Man ignorierte sie so gut es ging und machte einen Bogen um sie herum. Das wurde erst mit dem neuen Stadtzentrum nennenswert besser, vermutlich weil die Geschäftsstellen die Polizei entsprechend mobilisierten.
Aber auch vom Klima her war die Stadt immer eher "links", die Schulen waren genauso indoktriniert wie heutzutage, na gut, nicht ganz so extrem, aber die Tendenz war die gleiche. Die alten Leute wählten im Land CDU, die Stadtregierung kam aber trotzdem meist von der SPD (Seiffert) und die Jungen waren links-Fans, mich eingeschlossen (ja, erst Alter macht klug, manche zumindest). Und es gab ein "alternatives Jugendzentrum", sprich: einen Assitreff. Ich war dort einmal zu einem Konzert und wurde bestimmt von 20 verschiedenen Bunthaarigen angebettelt.
Natürlich sprechen wir hier vom Osten in den Neunzigern, die Extreme waren an den Rändern alle vorhanden, es gab auch Skinheads, die ganz klassischen, mit Springerstiefeln (nur echt mit weißen Schnürsenkeln) usw. meist aber eher aus dem Umland (Erzgebirge usw.). Einer meiner Brüder hat von so einer Suffnase auch mal ein blaues Auge kassiert, weil der damals gerade auf der HipHop-Welle mitschwamm und die ihn deswegen anpöbelten.
In den Nuller Jahren, war es schon wesentlich ruhiger insgesamt, ich bin auch seit Ewigkeiten keinem Skin mehr begegnet. Aber ja, wenn ich als erkennbar Linksextremer durch Chemnitz laufe, könnte ich vielleicht negative Erfahrungen sammeln, gerade im aktuellen Klima. Umgedreht geht es den Glatzen vermutlich ähnlich. Chemnitz ist halt nicht Berlin (Gott sei Dank!)
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.09.2018 08:52).