Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

53 Beiträge seit 05.12.2022

Die Wunden von Völkermord, Vertreibung und Unterdrückung

Es zeigt sich jetzt auf dramatische Art und Weise, dass es ein großer historischer Fehler war, die Verbrechen des Zionismus als Wiedergutmachung für den Holocaust zu dulden oder gar zur rechtfertigen:

- Während des Nakba-Krieges von 1948 wurden Hunderttausende Palästinenser vertrieben und enteignet, um Platz für jüdische Einwanderer und die Gründung des Staates Israel zu schaffen.

- Gruppen wie die Irgun oder Lehi, die während der Mandatszeit in Palästina aktiv waren, begingen blutigste Anschläge auf britische und palästinensische Ziele. Das bekannteste Beispiel ist das Massaker von Deir Yassin im Jahr 1948, bei dem mehr als hundert Männer, Frauen und Kinder niedergemetzelt wurden.

- Seit 1967 hält Israel palästinensisches Land besetzt und baut israelische Siedlungen im Westjordanland und in Ost-Jerusalem, was im Widerspruch zum Völkerrecht steht.

Wobei „Wiedergutmachung“ als Hauptmotiv vielleicht sogar nur der schöne und nicht der wahre Grund gewesen sein mag. „In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“ (Egon Bahr)

Es gibt zahlreiche Autoren und Politiker, die den Krieg von 1948 als "Völkermord" an den Palästinensern bezeichnen. Die bekanntesten davon sind:

Ilan Pappé: Ein israelischer Historiker und Autor, der in seinen Büchern wie "The Ethnic Cleansing of Palestine" argumentiert hat, dass es sich bei den Ereignissen von 1948 um einen Völkermord handelte.

Norman Finkelstein: Ein amerikanischer politischer Wissenschaftler und Autor von "The Holocaust Industry", der die israelische Politik und Behandlung der Palästinenser kritisiert und den Begriff "ethnische Säuberung" verwendet hat, um die Ereignisse von 1948 zu beschreiben.

Edward Said: Ein palästinensisch-amerikanischer Literaturkritiker und Schriftsteller, der in seinem Buch "The Question of Palestine" die Situation der Palästinenser und ihre Vertreibung von 1948 als Bevölkerungstransfer und ethnische Säuberung beschreibt.

John Dugard: Ein südafrikanischer Jurist und ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten, der den Ausdruck "verbrecherisches Unterfangen" verwendet hat, um die israelische Besatzung und die Ereignisse von 1948 zu beschreiben.

Inzwischen kann man zwar feststellen, dass es eine beträchtliche Anzahl von UN-Resolutionen gibt, die Israel Völkerrechtsverletzungen vorwerfen. Diese Resolutionen beziehen sich auf Themen wie den israelischen Siedlungsbau in den besetzten palästinensischen Gebieten, die Blockade des Gazastreifens, Menschenrechtsverletzungen, die Trennungsmauer oder den Status von Jerusalem.

Doch es gibt auch immer einen Staat, der permanent diese UN-Beschlüsse torpediert, z.B. durch das Vetorecht, das die USA zwischen 1972 und 2017 allein 42 Mal benutzt haben, um Resolutionsentwürfe zu blockieren, die als anti-israelisch angesehen wurden.

Welche Interessen die USA damit verfolgen, haben zahlreiche Autoren ausführlich dargestellt:

Noam Chomsky: Der bekannte politische Aktivist und Autor hat in zahlreichen Büchern und Artikeln argumentiert, dass die US-Politik im Nahen Osten hauptsächlich von wirtschaftlichen Interessen getrieben ist. Er führt aus, dass die USA den Zugang zu den Ölreserven der Region sichern und die Kontrolle über den Energiehandel gewinnen wollen.

John Mearsheimer und Stephen Walt: In ihrem Buch "The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy" argumentieren sie, dass die amerikanische Unterstützung Israels vor allem auf den Einfluss von pro-israelischen Interessengruppen in den USA zurückzuführen ist. Sie zeigen, dass diese Lobbygruppen ihre politische Macht nutzen, um die US-Außenpolitik im Nahen Osten zu beeinflussen.

Michael T. Klare: Klare ist ein Experte für Energie- und Rohstoffpolitik. In seinen Werken betont er, dass die US-Präsenz im Nahen Osten vor allem darauf abzielt, den Zugang zu den dortigen Öl- und Gasreserven zu sichern. Er argumentiert, dass die USA ihre militärische Präsenz und ihre politische Unterstützung für Israel nutzen, um ihre geostrategischen Interessen in der Region zu wahren.

Robert Fisk: Als langjähriger Korrespondent im Nahen Osten hat Fisk in seinen Büchern und Artikeln kritisch über die amerikanische Außenpolitik in der Region geschrieben. Er betont insbesondere die Rolle Israels als strategischer Verbündeter der USA und argumentiert, dass die Unterstützung Israels in erster Linie auf geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen basiert.

Was das deutsche Verhältnis zu den Verbrechen des Zionismus betrifft, so wird dieses Thema in dem Artikel https://www.telepolis.de/features/Palaestina-und-die-deutsche-Schuld-9067918.html als „antipalästinensischer Rassismus“ bezeichnet.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten